Herren-Landesliga Dessau: SC Seeland – Union 1861 Schönebeck III 9:6
Schönebeck (tob). Zum Saisonhalali mussten die 3. Herren die Reise zur Concordia nach Nachterstedt, Verwaltungssitz der
Einheitsgemeinde Seeland, antreten, und wollten sich mit einer ordentlichen Vorstellung aus der Landesliga Dessau verabschieden. Obwohl das Spiel bedeutungslos war, traten beide Teams
engagiert auf, wobei auf Union-Seite Thomas Beutler und Christoph Mehne arbeitsbedingt nicht zur Verfügung standen und durch Matthias Braumann sowie die Nachwuchshoffnung Marius Bromann, der
seine Sache insgesamt recht ordentlich machte, ersetzt wurden. Alle eingesetzten Akteure kämpften auch in diesem Spiel noch einmal vorbildlich, so dass die Rot-Grünen nur knapp mit 6:9 den
Kürzeren zogen. Lediglich die Doppel gingen deutlich an die Gastgeber. In den Einzelspielen konnten die Gäste voll dagegenhalten und erzielten ein ausgeglichenes Ergebnis. Martin Unglaub mit
einem starken Auftritt im oberen Paarkreuz und Thomas Obst blieben ungeschlagen und waren die erfolgreichsten Union-Akteure.
Wie erwähnt bezogen die Schönebecker drei Niederlagen in den Doppelspielen. Gegen die eingespielte und ausgefuchste Paarung
Flatow/Stert konnten die Unioner Martin Unglaub/Matthias Braumann zwar den zweiten Abschnitt mit einigen mutigen Attacken für sich verbuchen, doch die Seeländer erwiesen sich als deutlich
konstanter und zielstrebiger und gelangten zu einem sicheren Vier-Satz-Sieg, zumal die Gäste Probleme mit den Seitenschnittaufschlägen Sterts hatten. Auch Martin Bröse und Felix Bromann
fanden gegen die ebenfalls bis auf einige wuchtige Angriffe Torsten Sieberts eher auf Sicherheit bedachten Wenig/Siebert nicht zur nötigen Konstanz, kamen den Gastgebern mit zahlreichen
einfachen Fehlern entgegen und konnten bei ihrer 1:3-Niederlage lediglich den dritten Abschnitt knapp für sich verbuchen. Thomas Obst und Marius Bromann machten ihre Sache gegen ihre
Kontrahenten Wagner/Richter recht ordentlich. Vor allem der junge Marius Bromann zeigte mit einigen mutigen Attacken und gutem Spielverständnis seine Veranlagung. Leider konnten die
Schönebecker ihre Chancen zu einer 2:1-Satzführung aufgrund einer Schwächephase Obsts nicht nutzen und mussten sich ebenfalls in vier Durchgängen geschlagen geben.
Mit drei Siegen zu Beginn der ersten Einzelserie glichen die Elbestädter postwendend aus. Das obere Paarkreuz zeigte sich mit zwei
bemerkenswerten Siegen zu Beginn der ersten Einzelserie auf der Höhe der Aufgabe. Zunächst verteilte Martin Unglaub mit seinem Rückhand-Noppenbelag die Bälle klug und musste nur selten die
harte Vorhand Maik Flatows passieren lassen. Zudem konnte er selbst einige druckvolle Vorhand-Attacken ins Ziel bringen. Zwar musste der Union-Kapitän den zweiten Abschnitt abgeben, doch in
den beiden Schlusssätzen hatte Unglaub überraschend wenig Probleme, den erfahrenen Seeländer in Schach zu halten. Martin Bröse zog mit einer taktisch ausgereiften Leistung nach. Geschickt
band er Axel Stert auf dessen Rückhand, ließ den an diesem Tag etwas unsicher wirkenden Gegner häufig kommen und verleitete ihn zu zahlreichen Fehlern. Da er auch in den Konterduellen zumeist
erfolgreich blieb, fiel sein 3:1-Sieg insgesamt recht deutlich aus. Auch Thomas Obst zog nach, obwohl das 3:0-Ergebnis gegen Erik Wenig wesentlicher knapper ausfiel als es den Anschein hatte.
Obst agierte diesmal nicht zu hektisch, suchte sich den Zeitpunkt zur Attacke geduldig aus, zumal er auch mit den Plastikbällen gut zurecht zu kommen scheint. In den beiden Schlusssätzen
konnte er zudem einige Satzbälle Wenigs abwehren und so am Ende triumphieren. Doch Seeland erkannte die Gefahr und zog mit vier Siegen vorentscheidend davon. Felix Bromann konnte sein
gefährliches Noppenspiel mit der Rückhand nur phasenweise gegen den Anti-Topspin-Belag Bernd Wagners zur Geltung bringen, wirkte erneut etwas zu hektisch bei seinen Gegenattacken und musste
sich dem konstanter agierenden Seeländer mit 1:3-Sätzen beugen. Der junge Marius Bromann bot gegen Marius Richter vor allem im zweiten Satz mit mutigen Attacken eine couragierte Vorstellung
und holte sich diesen Abschnitt. Auch wenn es noch etwas an Konstanz und an Schlaghärte fehlt und am Ende eine 1:3-Niederlage zu Buche stand, so sind auch diese kleinen Erfolgserlebnisse
hilfreich für die Entwicklung des jungen Sportlers. Matthias Braumann fand sich gegen die effektiven Aufschläge, den beidseitigen Attacken sowie dem starken Unterschnitt Torsten Sieberts erst
ab dem dritten Durchgang besser zurecht, servierte auch nicht mehr so lang auf die gefährliche Vorhand des Einheimischen, so dass er die beiden Schlusssätze ausgeglichen gestaltete, ohne die
1:3-Niederlage verhindern zu können.
Im Spitzenspiel vermochte Martin Bröse die Bälle gegen Maik Flatow nicht so gut zu platzieren wie vorher Martin Unglaub. Somit konnte
sich Flatow die Bälle gegen den etwas zu passiven Bröse für seine Attacken aussuchen und blieb bei seinem Drei-Satz-Sieg ungefährdet. Martin Unglaub sicherte sich durch einen verdienten
3:1-Sieg über Axel Stert seine zweiten Einzelpunkt. Nach zwei umkämpften Sätzen wurde die Überlegenheit Unglaubs dank des erneut geschickten Einsatzes seiner Noppen-Rückhand, womit Stert
wenig anzufangen wusste und einigen entschlossenen Vorhänden immer deutlicher, so dass Unglaub in den Sätzen drei und vier kaum noch Gegenwehr zu fürchten hatte. Lediglich einen Satz
benötigte Erik Wenig, um sich auf den Noppen-Belag Felix Bromanns einzustellen. Anschließend spielte der erfahrene Seeländer seine Sicherheit aus, verleitete Bromann zu zahlreichen Fehlern
und fuhr einen ungefährdeten 3:1-Sieg ein. Doch Schönebeck wehrte noch einmal sich mit zwei Siegen. Allerdings sah sich Thomas Obst gegen den mit ständigen Attacken vor allem mit der
Anti-Topspin-Rückhand agierenden Bernd Wagner einem 0:2-Satzrückatnd gegenüber. Doch Obst fand besser in die Partie, konnte vor allem mit seiner guten Rückhand eigene Angriffe generieren und
parierte nun auch die parallel gespielten Rückhand-Bälle Wagners besser, so dass er Oberwasser gewann und das Match mit drei Satzgewinnen drehte. Matthias Braumann stellte Marius Richter vor
allem mit seinem starken Unterschnitt-Aufschlag vor einige Probleme und konnte auch einige Male aus der Mitteldistanz erfolgreich punkten. Zwar gestaltete Richter dank einiger guter Angriffe
die Partie weitgehend offen, doch zum Satzende hatte Braumann die besseren Nerven und behauptete sich mit 3:0-Sätzen. Zum Abschluss musste sich Marius Bromann gegen den nicht einfach zu
spielenden Torsten Siebert mit 0:3-Sätzen geschlagen geben. Dennoch stellte er in einigen Phasen mit einigen gelungen Angriffen, aber auch kontrollierte Aktionen gegen den starken
Unterschnitt Sieberts sein Talent erneut unter Beweis. Dennoch war Siebert der überlegene Akteur und machte mit seinem 3:0-Sieg trotz eines engen dritten Abschnitts den Matchgewinn für die
Hausherren perfekt.
Nach zwei Jahren heißt es nun für die dritte Vertretung Abschied nehmen aus der Landesliga. Bereits vor der Saison war allen Beteiligten
klar, dass der Klassenerhalt ein schwieriges Unterfangen werden würde, zumal bereits im vergangenen Jahr man nur durch den Verzicht von Biederitz IV die Klasse halten konnte und Udo Klapper
aus gesundheitlichen Gründen aus der Mannschaft ausschied. Dennoch konnte die Mannschaft in der ersten Halbserie in fast allen Spielen mithalten und erreichte gegen den späteren
Tabellenzweiten Serum Bernburg ein 9:6-Überraschungscoup. Dabei konnte sich das Team noch auf Kapitän Christian Gerlach stützen, was sich bereits in den Doppelspielen positiv bemerkbar
machte, denn oftmals gingen die Schönebecker nach den Eröffnungsdoppeln mit dem Topduo Gerlach/Bromann mit einer 2:1-Bilanz heraus. Dennoch wurde bereits hier deutlich, dass die Unioner über
kein absolutes Spitzendoppel verfügen, sodass alle drei Entscheidungsdoppel verloren gingen, was jeweils zu knappen 7:9-Niederlagen gegen Prettin, Dessau II und Seeland führte, was die
Elbestädter in dieser ausgeglichenen Staffel bereits zur Hinrunde unter Zugzwang setzte. In der Rückserie rückte Christian Gerlach in die 1. Mannschaft und fehlte dem Team merklich. Für ihn
kam Thomas Beutler, konnte Gerlach aber erwartungsgemäß nicht gleichwertig ersetzen. Somit gelang in der 2. Halbserie kein Punkt mehr, zumal die Mannschaft vor allem berufsbedingt nicht immer
mit ihren Stamm antreten konnte. Oftmals lag man bereits nach den Doppelspielen mit 0:3 in Rückstand, weil trotz zahlreicher Umstellungen kein wirklich erfolgreiches Doppel gefunden wurde.
Trotz einer starken Hinrunde von Felix Bromann und einer deutlichen Leistungssteigerung von Christoph Mehne in der Rückserie im unteren Paarkreuz sowie einiger guter Einzelresultate vor allem
durch Martin Unglaub, der sich in dieser Saison insgesamt positiv entwickelte, reichte es oft auch in den Einzelspielen nicht, das erforderliche Niveau konstant zu erreichen. Speziell einige
ältere Spieler wie vor allem der inzwischen zu unbewegliche Thomas Obst, der daher vor allem mit der Vorhand große Probleme offenbarte, und auch Thomas Beutler haben ihren Zenit sicherlich
überschritten und sollten sich nun in unteren Spielklassen bewähren. Auch Felix Bromann, der in der Rückserie in die Mitte rückte, wurden dort in einigen Spielen die Grenzen etwas deutlicher
aufgezeigt, wobei bei ihm immer noch bewundernswert ist, welche Entwicklung er nach erst fünf Jahren akitvem Tischtennissport ohne jeglicher Ausbildung im Nachwuchsbereich genommen hat.
Leider konnte auch Martin Bröse, der zudem mit einigen Blessuren zu kämpfen hatte, vor allem in der Rückserie nicht sein bereits gezeigtes Leistungsvermögen abrufen.
In der kommenden Spielzeit wird das Team in der Bezirksliga aufschlagen, wobei man neben einigen erfahrenen Spielern vermehrt auf den
Nachwuchs setzen will. In welcher Form, muss noch genau diskutiert werden, so dass man die kommende Saison zur Konsolidierung nutzen will. Leider ist die vierte Vertretung aus der Bezirksliga
abgestiegen, was die Entwicklung der Nachwuchskräfte noch günstiger gewesen wäre.
SC Seeland : M. Flatow (1,5), A. Stert (0,5), E. Wenig (1,5), B. Wagner (1,5), M. Richter (1,5), T. Siebert (2,5).
Union 1861 Schönebeck III: M. Bröse (1), M. Unglaub (2), F. Bromann (0), Th. Obst (2), M. Braumann (1), M. Bromann (0).
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