Herren-Verbandsliga: Union 1861 Schönebeck - TTC Börde Magdeburg III 6:9, TuS
Schwarz-Weiß Bismark 11:4
Schönebeck (tob). Am letzten Spieltag der Hinserie mussten die 1. Herren von Union1861 Schönebeck doppelt antreten und wollten die
Negativserie beenden und sich etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. Doch mit dem letztjährigen Landesmeister TTC Börde Magdeburg II sowie dem Tabellendritten TuS Schwarz-Weiß Bismark
hatten die Schönebecker zwei starke Teams vor der Brust, so dass man befürchten musste, dass die Unioner die Hinrunde auf dem vorletzten Tabellenrang in der Herren-Verbandsliga beenden
würden. Doch die Mannschaft um Kapitän René Pöttke konnte die Bismarker, die allerdings stark ersatzgeschwächt antraten, mit 11:4 bezwingen und sprang noch auf den Relegationsplatz, da Post
Halle im Ortsderby beim TTC Halle deutlich unterlag. Dennoch bleibt die Lage äußerst angespannt, und es bedarf einer enormen Leistungssteigerung in der Rückserie, will man den Klassenerhalt
realisieren. Inwieweit es Änderungen in der Besetzung des Teams, bleibt abzuwarten. Andreas Gärtner und Andy Kohl erwiesen sich mit vier-Punkten als erfolgreichste Union-Akteure, während
Routinier Ingo Sambill immerhin 3,5-Punkte beisteuern konnte.
Gegen die Börde-Reserve reichte es trotz einer Leistungssteigerung im Vergleich zu den vergangenen Auftritten nicht zu einem
Punktgewinn. Bereits nach den Doppelspielen gerieten die Schönebecker mit 1:2 in Rückstand. Gegen das starke Börde-Doppel Christ/Herbst konnte die Union Toppaarung Gärtner/Kohl nach
1:2-Satzrückstand die Partie noch drehen und gelangte zu einem Fünf-Satz-Sieg. Etwas unglücklich zog das Duo Winkler/Sambill gegen Müller/Kersten mit dem gleichen Resultat den Kürzeren.
Chancenlos waren dagegen Kollatsch/Pöttke bei ihrer 0:3-Niederlage gegen die angriffsstarken Bünger/Haase.
Andreas Gärtner konnte zu Beginn der ersten Einzelserie in einem packenden Duell den jungen André Bünger mit 3:2-Sätzen niederringen,
während Michael Kollatsch Timon Christ mit 0:3 unterlag. Andy Kohl machte es nach einem 2:0-Satzvorsprung gegen Niels Haase spannend, bevor er in der Verlängerung des Entscheidungssatzes die
Nase vorn hatte. René Pöttke mit 0:3-Sätzen gegen Ole Herbst sowie Karsten Winkler mit 2:3 gegen Sascha Kersten bezogen Niederlagen. Doch Ingo Sambill sorgte mit einem glatten Drei-Satz-Sieg
nach taktisch cleverer Vorstellung gegen Sascha Müller für den 4:5-Anschluss.
Nach zwei Siegen des oberen Paarkreuzes schnupperten die Unioner an einer Überraschung. Andreas Gärtner mit einem überzeugenden
3:1-Sieg über Christ sowie der erneut den Belag wechselnden Michael Kollatsch mit einem unerwartet deutlichen 3:0 gegen Bünger brachten die Hausherren mit 6:5 in Führung. Doch die Gäste waren
ausgeglichener besetzt und konnten mit vier Siegen in Serie das Match noch umbiegen. Im mittleren Paarkreuz musste sich Andy Kohl in vier Abschnitten dem starken Herbst beugen, während René
Pötte gegen Haase trotz eines Satzgewinns kaum Gewinnchancen hatte. Im unteren Paarkreuz unterlag Karsten Winkler dem Börde-Akteur Müller mit 1:3-Sätzen. Das glatte 0:3 von Ingo Sambill gegen
Kersten besiegelte schließlich die 6:9-Niederlage.
Im Abendspiel konnten die Unioner nach fünf Niederlagen endlich wieder einen Sieg einfahren, wobei sie die Tatsache nutzten, dass
einige der stärksten Akteure der Altmärker nicht zur Verfügung standen. Bereits nach den Doppelspielen erspielten sich die Einheimischen einer 2:1-Führung, wobei die Paarung Kollatsch/Pöttke
die optimale Punktausbeute mit einer 2:3-Niederlage gegen Kirchner/Weiß nach 2:0-Satzführung knapp verpasste. Keine Mühe hatten dagegen das Topduo Gärtner/Kohl sowie das dritte Doppel
Winkler/Sambill bei ihren 3:0-Siegen.
Zu Beginn der ersten Einzelrunde mussten sich Andreas Gärtner nach deutlich gewonnenem Auftaktsatz etwas überraschend dem nicht
einfach zu spielenden Fabian Weiß mit 1:3 geschlagen geben. Diese Scharte wurde durch den verbesserten Michael Kollatsch nach einem deutlichen Drei-Satz-Sieg über Benno Kirchner sofort wieder
aus. Während Andy Kohl mit Steven Kersten bei seinem 3:0-Erfolg kaum gefordert wurde, konnte René Pöttke dem erfahrenen Jörg Otto ordentlich Paroli bieten, musste dem Bismarker aber dennoch
zu einem Vier-Satz-Sieg gratulieren. Die deutlichen 3:0-Siege von Karsten Winkler und Ingo Sambill gegen die überforderten Mario May und Ralf Motejat brachten die beruhigende 6:3-Führung für
die Elbestädter.
Nach verlorenem Auftaktsatz steigerte sich Andreas Gärtner deutlich und ließ im Spitzenspiel Kirchner bei seinem 3:1-Sieg keine
Chance. Auch Michael Kollatsch konnte dem angriffsstarken Weiß trotz starker Gegenwehr nicht stoppen und zog nach einer 2:1-Satzführung mit 2:3-Sätzen den Kürzeren. Andy Kohls Fünf-Satz-Sieg
nach dramatischem Spiel gegen Otto, wobei Kohl eine starke kämpferische Leistung bot, sorgte für die Vorentscheidung. Den Sieg machte René Pöttke perfekt, wobei er nach einer deutlichen
2:0-Satzführung nach zahlreichen Netzbällen seines Kontrahenten Kersten noch einmal zittern musste, bevor er mit 3:2-Sätzen noch die Oberhand behielt. Die beiden abschließenden Spiele gingen
nach 3:0-Siegen von Karsten Winkler gegen Motejat sowie durch Ingo Sambill gegen May ebenfalls an die Schönebecker.
Hinter dem Union-Team liegt eine komplizierte Hinrunde. Was sich bereits in den beiden vergangenen Jahren andeutete, durch sich einige
glückliche Umstände jedoch noch nicht auswirkte, kam in dieser Halbserie deutlich sichtbar zum Tragen: Für die Mannschaft wird es immer schwieriger, die Klasse zu behaupten. Während sich
andere Teams durch Zugänge oder talentierte Nachwuchsspieler verstärken konnten, müssen die Schönebecker auf die seit Jahren bewährten Kräfte aus der eigenen Abteilung zurückgreifen. Dies hat
eine gewisse Überalterung des Teams zur Folge, was auch durch häufiger auftretende Verletzungen einiger Akteure dokumentiert wird. Somit wird es nicht leichter, das Leistungsniveau der
vergangenen Jahre zu halten. Gegenwärtig ist auch kein Zugang aus dem eigenen Nachwuchs zu erwarten, so dass sich diese Probleme weiter verschärfen werden. Somit konnten lediglich sechs
Punkte erzielt werden, wobei man in den Spielen gegen Zerbst und vor allem Bismark von den Besetzungsproblemen der gegnerischen Teams profitierte. Die Niederlagenserie drückte zusätzlich auf
die Moral der Mannschaft, zumal einzelne Spieler den erhöhten Druck deutlich spürten und nicht immer ihr Leistungspotenzial ausschöpfen konnten. Dennoch nimmt das Team Zur Halbserie den
Relegationsplatz punktgleich mit Post Halle sowie dem DJK TTV Biederitz II ein. Zu der vor ihnen platzierten Mannschaft des TTC Börde Magdeburg III beträgt der Abstand nur einen Punkt.
Allerdings musste man sich den Teams aus Magdeburg und Biederitz relativ deutlich geschlagen geben. Auf die direkten Duelle gegen die abstiegsbedrohten Teams wird vor allem ankommen, will man
den Klassenerhalt doch noch realisieren. Dazu muss eine deutliche Leistungssteigerung in der Rückserie sichtbar werden.
Die Probleme wurden vor allem am Abschneiden des oberen Paarkreuzes sichtbar. In den vergangenen Jahren war die Doppelspitze Andreas
Gärtner und Michael Kollatsch mit deutlich positiven Bilanzen Garant für die zumeist guten Platzierungen der Elbestädter. Doch in dieser Saison hatten beide Akteure sich mit diversen
Problemen herumzuschlagen und konnten nur selten an ihre früheren Leistungen anknüpfen. Andraes Gärtner plagt sich seit Wochen mit einer Armverletzung am Ellenbogen herum, kann nur
eingeschränkt bzw. überhaupt nicht trainieren, stellte sich aber in den Dienst der Mannschaft. Dennoch erreichte Gärtner dank seiner kämpferischen Qualitäten ein ausgeglichenes Ergebnis,
wobei mit sechs Siegen aus den letzten acht Partien eine Aufwärtstendenz zu verzeichnen ist. Noch deutlicher musste Michael Kollatsch bislang Federn lassen. Auch er, der in Brandenburg seine
neue Heimat hat, kann aus den verschiedensten Gründen kaum trainieren, so dass er unsicher wirkt und häufig mit dem Spieltempo seiner Kontrahenten etwas überfordert scheint. Zudem tat er sich
mit seinem Wechsel des Belages nach einigen Spielen keinen Gefallen. Am vergangenen Wochenende kehrte er zu seinem Noppen-Belag auf der Rückhand zurück und zeigte sich gegenüber den
vergangenen Spielen ebenfalls verbessert. Im mittleren Paarkreuz hat auch Andy Kohl bereits seit Jahren mit einer langwierigen Ellenbogenverletzung zu kämpfen und kann daher ebenfalls nur
eingeschränkt trainieren. Obwohl er wie Gärtner eigentlich in Ruhe seine Verletzung auskurieren müsste, stellt er sich ebenfalls voll in den Dienst des Teams. Unter diesen Umständen ist seine
fast ausgeglichene Bilanz daher noch immer beachtlich, doch kann er damit sein Leistungspotenzial kaum voll ausschöpfen. René Pöttke hatte sich durch seine guten Leistungen in der vergangenen
Spielzeit einen Platz im mittleren Paarkreuz erkämpft, war sich aber von vornherein im Klaren, dass ihm eine schwierige Saison bevorstand. Dies bestätigte sich leider auch, so dass ihm
lediglich drei Siege gelangen. Zwar zeigte der Union-Kapitän immer wieder gute Ansätze, doch konnte er nur selten über die gesamte Spieldauer die nötige Konstanz nachweisen. Bei ihm war das
schwindende Selbstvertrauen nach zahlreichen Niederlagen besonders anzumerken, so dass er bei knappen Satzständen häufig den Kürzeren zog. Im unteren Paarkreuz verzeichnete auch Karsten
Winkler einen Abwärtstrend. In den vergangenen Jahren konnte er zumeist eine in etwa ausgeglichene Bilanz vorweisen, doch auch er, der zudem beruflich stark eingespannt ist, konnte ebenfalls
nur selten sein Leistungsvermögen zur Geltung bringen. Dagegen spielte Ingo Sambill eine überraschend starke Saison und erzielte als einziger Akteur eine positive Bilanz. Er konnte mit seiner
Cleverness zahlreiche deutlich jüngere Spieler überraschen und kann mit seinem Saisonverlauf zufrieden sein. Aufgrund dieser Leistungen wird der Union-Routinier, der zu den ältesten Akteuren
der Liga zählt, in der Rückrunde im mittleren Paarkreuz eingesetzt werden. Dort wird es auch für ihn deutlich anspruchsvoller werden, doch ist ihm zu wünschen, dass er mit dem Rückenwind aus
der Vorrunde zumindest einige wichtige Punkte beisteuern kann.
Auch die Bilanz in den Doppelspielen war insgesamt leicht negativ, auch wenn im Vergleich zu den Einzeln die Resultate recht
ordentlich ausfallen. Vor allem das Spitzenduo Andreas Gärtner/Andy Kohl bestätigte seine Leistungen aus den Vorjahren und konnten von zehn Partien neun für sich entscheiden, obwohl auch sie
in einigen Spielen hart zu kämpfen hatten. Naturgemäß hat es das zweite Stammdoppel Michael Kollatsch/René Pöttke ungleich schwerer gegen die gegnerischen Spitzendoppel. Ihnen gelangen
immerhin zwei Siege, doch konnte man in der Vergangenheit bereits öfter diese so genannten Big-Points einfahren. Dem dritten Doppel Karsten Winkler/Ingo Sambill konnte man eine positive
Bilanz zutrauen, doch trotz vier Siegen konnte diese Paarung nicht immer überzeugen, so dass für dieses, für den Spielverlauf wichtige Doppel noch Leistungsreserven erschlossen werden
müssen.
Mit welcher Besetzung die Mannschaft in die Rückserie geht, ist von den noch nicht endgültig feststehenden QTTR-Werten sowie den
möglichen Alternativen auch in Bezug auf die Verletzungsanfälligkeit einiger Spieler abhängig und muss sorgfältig abgewogen werden, wobei kurzfristige Neuzugänge nicht zu erwarten
sind.
Union 1861 Schönebeck (beide Spiele): A. Gärtner (4), M. Kollatsch (2), A. Kohl (4), R. Pöttke (1), K. Winkler (2,5), I. Sambill
(3,5).
TTC Börde Magdeburg II: T. Christ (1), A. Bünger (1,5), O. Herbst (2), N. Haase (1,5), S. Müller (1,5), S. Kersten
(2,5).
TuS Schwarz-Weiß Bismark: B. Kirchner (0,5), F. Weiß (2,5), J. Otto (1), St. Kersten (0), R. Motejat (0), M. May (0).
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