Herren-Landesliga Dessau: Union 1861 Schönebeck III – SC Seeland 7:9
Schönebeck (tob). In einer erneut wichtigen Partie im Kampf um den Klassenerhalt empfingen die 3. Herren von Union Schönebeck den SC
Seeland und mussten unbedingt punkten, wollte man nicht weiter an Boden verlieren. Leider konnte die Union-Reserve vorher keine Schrittmacherdienste leisten, so dass sich der Druck auf die
Mannen um Kapitän Christian Gerlach weiter erhöhte. Dagegen konnten die Gäste einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung sicheres Mittelfeld gehen. Dies taten sie dann auch mit einem schwer
erkämpften 9:7-Erfolg, während über die Schönebecker fast ein Fluch zu liegen scheint, denn nach einigen unglücklichen Niederlagen bereits in der vergangenen Spielzeit musste man sich in
dieser Saison bereits zum dritten Mal mit diesem Resultat geschlagen geben. Da nützt es auch nichts, dass die Mannschaft erneut bewies, dass man in Bestbesetzung mit den meisten Teams der
Liga mithalten kann. Neben der Tatsache, dass es nur selten gelingt, dass alle Spieler konstant punkten, verfügt die Mannschaft, obwohl sie häufig mit 2:1-Punkten nach der ersten Doppelrunde
in Führung liegt, offensichtlich über kein absolutes Spitzendoppel, so dass alle Entscheidungsdoppel bislang verloren gingen. Dennoch stimmt der Kampfgeist, und das Team wird nichts
unversucht lassen, am kommenden Wochenende in Biederitz den Bock umzustoßen. Erfreulich war dennoch vor allem die Darbietung von Christoph Mehne, der in den Einzeln unbezwungen blieb und auch
im Doppel eine gute Leistung abrief.
Erneut konnten die Hausherren wie angedeutet nach den Doppelspielen trotz Umstellung der Paarungen eine 2:1-Führung herausspielen.
Zwar musste die neu zusammen gestellte Spitzenpaarung Christian Gerlach/Martin Bröse gegen Wenig/Siebert etwas hektisch agierend einen Satzverlust hinnehmen, doch im vierten Durchgang fanden
sie zu einer kontrollierten Spielweise mit gezielten Angriffen zurück und landeten einen sicheren 3:1-Sieg. Eine starke Vorstellung boten Martin Unglaub und Christoph Mehne. Mit druckvollen
Attacken setzten die Elbestädter den erfahrenen Flatow/Stert, die nur phasenweise ihre Attacken wie gewünscht setzen konnten, enorm zu und erreichten den Entscheidungssatz. Auch dort hielten
die Unioner bis in die Schlussphase den Anschluss, bevor sich die größere Routine der Seeländer durchsetzte. Das dritte Doppel Thomas Obst/Felix Bromann schien mit guter Ballverteilung vor
allem mit dem Noppenbelag von Bromann und einigen Angriffen beider Akteure die Partie gegen Wagner/Richter bei einer 2:0-Satzführung im Griff zu haben. Doch einige hektische Aktionen von Obst
sowie eine Leistungssteigerung der nun zu eigenen Angriffen findenden Gäste sorgten für den Satzausgleich. Dort erarbeiteten sich die Elbestädter eine 7:2-Führung, bevor Obst erneut wackelte
und die Gäste sogar einen Matchball besaßen. Doch rechtzeitig hielten die Nerven der Unioner stand, so dass mit einem 13:11 von der Schippe sprangen.
Doch ähnlich wie im Match zuvor gegen die zweite Union-Vertretung entschieden die Seeländer alle vier Partien der beiden oberen
Paarkreuze für sich. Martin Bröse begann gegen Axel Stert mit schwungvollen Angriffen auch gegen die Aufschläge des SC-Akteurs und sicherte sich den Auftaktsatz. Doch vor allem gegen den
starken Unterschnitt Sterts konnte Bröse seine Angriffe kaum noch wirkungsvoll einsetzen, so dass der Seeländer, der auch einige Gegenattacken mit der Vorhand einstreute, in den folgenden
Abschnitten kaum noch Mühe hatte. In einer rassigen Partie erspielte sich Christian Gerlach, der vor allem mit seinen mit viel Rotation gespielten Bällen erfolgreich war, eine 2:0-Satzführung
gegen Maik Flatow. Doch Flatow konterte nun mit beidseitigen, vor allem auf der Vorhand druckvollen Attacken und erreichte den Entscheidungssatz. Dort holte der Union-Kapitän einen
4:10-Rückstand auf, konnte aber dann einen Matchball nicht verwerten und musste sich mit 11:13 geschlagen geben. Auch Martin Unglaub bot mit kluger Ballverteilung und einigen harten Angriffen
gegen Bernd Wagner eine ordentliche Partie. Doch der Seeländer agierte in der Defensive stark, war mit gezielten Gegenattacken erfolgreich und ging am Ende als 3:1-Sieger von der Platte.
Thomas Obst bot in den beiden Auftaktsätzen gegen Erik Wenig eine jämmerliche Vorstellung. Doch auch mit einigen Netzbällen zu Beginn des dritten Abschnitts fand Obst zu mehr Sicherheit und
konnte auch mit einigen Rückhand-Angriffen punkten, so dass er den Finaldurchgang erreichte. Dort konnte Obst den Schwung jedoch nicht nutzen, und der nun wieder sicher wirkende Wenig konnte
den letztlich verdienten 3:2-Sieg eintüten. Doch zwei Siege des unteren Paarkreuzes brachten den Schönebeckern vor der zweiten Einzelrunde den 4:5-Anschluss. Zunächst wirkte der junge Marius
Richter gegen den geschickten Einsatz des Rückhand-Noppen-Belages und einigen harten Vorhänden Felix Bromanns überfordert und zog mit 0:3-Sätzen den Kürzeren. Wesentlich mehr war Christoph
Mehne gegen den starken Unterschnitt und der unorthodoxen Vorhand Torsten Sieberts gefordert. Doch der Elbestädter ließ sich nicht beirren, zog sein Angriffsspiel durch und behielt in vier
Abschnitten die Oberhand.
Martin Brsöe blieb auch im Spitzenspiel gegen Maik Flatow ein Sieg verwehrt. Ähnlich wie bei seinem ersten Auftritt begann der Unioner
furios und überrannte den Seeländer im Auftaktsatz. Doch Flatow stellte seine Aufschläge auf lange Services um, nahm damit Bröse den Wind aus den Segeln und konnte seine Angriffe nun besser
platzieren, so dass der nun unsicher wirkende Schönebecker in den drei folgenden Sätzen kaum noch Paroli bieten konnte. Dagegen agierte Christian Gerlach, der gegen den Schnitt Axel Sterts
keine Probleme hatte, nach dem Verlust des Auftaktsatzes mit konsequent vorgetragenen beidseitigen Topspins überlegen und verbuchte einen deutlichen 3:1-Sieg. Doch Martin Unglaub konnte das
sichere Spiel von Erik Wenig, der auch mit einigen Vorhand-Angriffen gefährlich agierte, nur selten knacken und bezog eine 0:3-Niederlage. Thomas Obst hielt seine Farben jedoch weiter im
Spiel. Gegen Bernd Wagner war Obst mit einer Mischung aus kontrollierten Aktionen gegen den Schnittwechsel Wagners und konzentrierten Angriffen, wobei er endlich einmal auch die Vorhand
wirkungsvoll einsetzen konnte, bis auf den dritten Abschnitt der spielbestimmende Akteur und besorgte sich einen verdienten 3:1-Sieg. Doch die Hoffnung mit zwei weiteren Punkten im unteren
Paarkreuz in Front gehen zu können, erfüllte sich nicht ganz. Felix Bromann schien auch Torsten Siebert mit seinem aggressiven Spiel mit der Noppen-Rückhand einigen Vorhandkrachern zu
zermürben und stand bei 1:0-Satzführung und einem 10:8 im zweiten Durchgang dicht vor einer Vorentscheidung. Doch Siebert riss diesen Satz noch an sich und stellte sich fortan besser auf das
Spiel Bromanns ein und agierte nun bei seinen Attacken zielstrebig, so dass der Seeländer gegen den durch eine Erkältung vielleicht am Ende auch etwas geschwächten Schönebecker den Gästen
bereits das Remis sicherte. Doch Christoph Mehne bescherte Union mit einem 3:1-Sieg über Marius Richter das Entscheidungsdoppel. Nach starkem Auftakt des Einheimischen übernahm der junge
Seeländer mit seinen Angriffen das Kommando, holte sich den zweiten Abschnitt und erarbeite sich im dritten Durchgang einen 7:1-Vorsprung.Doch Mehne war nun „on fire“, holte mit krachenden
Vorhänden Punkt für Punkt auf und besorgte sich nicht nur diesen Abschnitt noch, sondern blieb auch im vierten Satz erfolgreich.
Im entscheidenden Doppel merkte man die große Cleverness der Seeländer Toppaarung Flatow/Stert, wobei besonders Axel Stert mit seinen
Unterschnittbällen und gezielten Vorhand-Angriffen für Verwirrung bei den Unionern Christian Gerlach und Martin Bröse sorgte, an, so dass die Elbestädter lediglich im zweiten Abschnitt, als
Christian Gerlach die Bälle von Stert annahm, ebenbürtig waren, was aber die 0:3-Niederlage und damit den Matchverlust jedoch nicht verhinderte.
Union 1861 Schönebeck III: M. Bröse (0,5), Chr. Gerlach (1,5), M. Unglaub (0), Th. Obst (1,5), F. Bromann (0,5), Chr. Mehne
(2).
SC Seeland: M. Flatow (3), A. Stert (2), E. Wenig (2), B. Wagner (1), T. Siebert (1), M. Richter (0).
Kommentar schreiben