Herren-Landesliga Dessau: Union 1861 Schönebecker SV II – SC Seeland 4:11
Schönebeck (tob). Die Verbandsliga-Reserve von Union 1861 Schönebeck wollte im Spiel gegen den bis dato abstiegsbedrohten SC Seeland
vor heimischer Kulisse doppelt punkten, um den zweiten Platz in der Landesliga Dessau zu festigen. Doch an diesem Tage lief wenig zusammen, so dass die Schönebecker trotz stärkster Formation
mit einer in dieser Höhe unerwarteten 4:11-Niederlage die Tische als Verlierer verlassen mussten. Zwar wirkte Thomas Winkler mit seiner langwierigen Knieverletzung an diesem Tag besonders
angeschlagen, doch auch die weiteren Spieler konnten bis auf den in den Einzelspielen ungeschlagenen Ronny Hahn nicht überzeugen. Das obere und mittlere Paarkreuz konnte keinen Einzelpunkt
erzielen. Die Seeländer wiesen dagegen nach, dass sie in Bestbesetzung fast jeden Gegner bezwingen können. Zwar konnten die Elbestädter den Vizerang aufgrund des relativ besseren
Spielverhältnisses gegenüber dem SV Cobbelsdorf behaupten, doch die Chance, sich von den Mitkonkurrenten etwas abzusetzen, wurde verpasst.
Obwohl der Start in die Doppelspiele mit dem 3:0-Sieg durch Sebastian Löbl und Michael Kempf vielversprechend war, mussten die
Einheimischen bereits nach den Doppelspielen einen 1:2-Rückstand hinnehmen. Wie erwähnt, dominierte die Union-Topppaarung Löbl/Kempf das Duell mit den Seeländern Wenig/Siebert mit
konzentrierten Attacken deutlich und hatten bei ihrem Drei-Satz-Sieg nur wenige Probleme. Auch Thomas Winkler und Ronny Hahn begannen mit kontrollierten Aktionen gut und sicherten sich den
Auftaktsatz. Doch das Seeländer Spitzenduo Flatow/Stert erhöhte die Schlagzahl, agierte nun sicherer und konnten sich schließlich mit 3:1-Sätzen behaupten, zumal sie den vorentscheidenden
dritten Abschnitt mit 13:11 knapp für sich entschieden. Dagegen schienen Olaf Voigt und Thomas Beutler mit druckvollen Attacken ihre Kontrahenten Wagner/Richter bei einer 2:0-Satzführung
sicher im Griff zu haben. Doch anschließend riss der Faden, vor allem Thomas Beutler agierte zusehends verkrampft. Damit wendete sich das Blatt, und die nun zu eigenen Angriffen findenden
Seeländer bekamen Oberwasser und drehten das Match mit drei Satzgewinnen noch.
Die Gäste bauten mit vier weiteren Spielgewinnen zu Beginn der ersten Einzelserie ihren Vorsprung schnell auf 6:1 aus. Zunächst merkte
man Thomas Winkler die Knieprobleme deutlich an und konnte sein beständiges Angriffsspiel, für das er eine ordentliche Grundfitness benötigt, nur selten anbringen. Obwohl auch sein Kontrahent
Axel Stert nicht verletzungsfrei in die Partie ging, kontrollierte der Seländer mit starkem Unterschnitt und einigen gezielten Angriffen das Spielgeschehen bei seinem glatten Drei-Satz-Sieg
zumeist deutlich. Sebastian Löbl startete gegen Maik Flatow, einem der stärksten Spieler der Liga, mit druckvollen Attacken furios und besorgte sich glatt den Auftaktsatz. Doch der erfahrene
Seeländer fing sich schnell, konnte nun seine harten Gegenattacken vermehrt anbringen, so dass Löbl, dessen Spiel sich auf seiner guten Vorhand nach effektivem Service aufbaut, seinen Stärken
zunehmend beraubt wurde und in vier Durchgängen den Kürzeren zog. Im mittleren Paarkreuz begann Olaf Voigt mit beidseitigen Angriffen stark und schien bei einer 2:0-Satzführung bereits das
Heilige Licht von Jerusalem zu sehen. Doch plötzlich schlichen sich zahlreiche Fehler in das Spiel des Schönebeckers ein, so dass Bernd Wagner mit seiner Anti-Topspin-Rückhand und einigen
Vorhand-Gegenattacken das Kommando übernahm und zum Satzausgleich gelangte. Auch im Entscheidungssatz geriet Voigt schnell in Rückstand und musste dem Seeländer den 3:2-Sieg überlassen. Nach
verlorenem Auftaktsatz konnte Michael Kempf mit druckvollen Attacken nach guter Vorbereitung, wobei ihm vor allem mit der Rückhand einige Kracher gelangen, das sichere Spiel Erik Wenigs
knacken und erarbeitete sich eine 2:1-Satzführung. Doch auch Kempf vermochte sein Niveau nicht zu halten, zumal er seine Angriffe nun nicht mehr so gut vorbereitete, so dass Wenig seine
Konstanz ausspielte und ebenfalls noch fünf Abschnitten erfolgreich blieb. Doch Union verkürzte mit zwei 3:0-Siegen vor der zweiten Runde auf 3:6, so dass die Hausherren wieder etwas Hoffnung
schöpfen. Zunächst ließ Thomas Beutler mit permanenten Topspins die gefährlichen Vorhand-Attacken Torsten Sieberts nur selten zu Geltung kommen und diktierte dieses Match zumeist deutlich,
zumal er besonders im Auftaktsatz einige gelungene Blockbälle einstreute. Dem jungen Seeländer Marius Richter fehlt gegen das sichere Spiel Ronny Hahns, der auch zeitweilig eine geschickte
Ballonverteidigung einfügte, noch die Power und auch etwas die Übersicht, so dass der Schönebecker bei seinem glatten Erfolg kaum Widerstand zu brechen hatte.
Doch die Gäste erstickten die Hoffnungen der Elbestädter auf eine Wende mit vier weiteren Siegen im Keim. Im Spitzenspiel konnte
Thomas Winkler mit konstanten Angriffsaktionen, die an frühere Tage erinnerten, zwar den zweiten Durchgang an sich bringen, doch insgesamt war Maik Flatow mit einer Mischung aus
kontrollierten Aktionen und harten Attacken vor allem mit der Vorhand der spielbestimmende Akteur und beherrschte den Union-Akteur trotz des nochmaligen Aufbäumens Winklers im vierten
Abschnitt sicher mit 3:1-Sätzen. Auch Sebastian Löbl konnte sich Axel Stert lediglich im gewonnenen Auftaktsatz vom Leib halten. Trotz eines knapp verlorenen dritten Durchgangs konnte der
Schönebecker den starken Unterschnitt Sterts nur selten überwinden, zumal der Seeländer auch einige Gegenabgriffe startete, und unterlag mit 1:3-Sätzen. Der 3:2-Sieg von Erik Wenig über Olaf
Voigt bedeute bereits den Matchgewinn der Gäste. Gegen das sichere Spiel Wenigs aus der Halbdistanz, der auch einige Vorhand-Attacken einstreute, fand der fehlerhaft beginnende Voigt zunächst
keine Einstellung und lag schnell mit 0:2-Sätzen zurück. Doch plötzlich ging ein Ruck durch den Unioner, der sich kampfstark in das Match biss, Wenig mit druckvollen Angriffen die Luft zum
Atmen nahm und den Satzausgleich erzwang. Im Entscheidungssatz machte Voigt einen 2:7-Rückstand wett, hatte beim Stand von 11:10 sogar einen Matchball, musste sich aber letztlich mit 13:15
unglücklich geschlagen geben. Auch in den restlichen Partien konnten die Gastgeber lediglich ein Spiel für sich entscheiden. Michel Kempf fand auch gegen Bernd Wagner nur selten seinen
Rhythmus und musste mit einer 1:3-Niederlage den Tisch verlassen, wobei er den wichtigen zweiten Abschnitt erst in der Verlängerung abgab. Ronny Hahn musste sich den Angriffen von Torsten
Siebert erwehren und hatte in allen drei Sätzen hart zu kämpfen. Doch Hahn erwies sich als der etwas konstantere Akteur und konnte sich mit 3:0 durchsetzen. Dies gelang Thomas Beutler nicht,
obwohl er sich im Auftaktsatz eine schnelle 7:2-Führung erspielte. Doch nachdem sein Gegenüber Marius Richter diesen Durchgang noch umbog, spielte der junge Seeländer, dem das offene Spiel
Beutlers gut behagte, seine bereits vorhandenen Angriffsqualitäten verbunden mit einigen effektiven Blockbällen voll aus und war bei seinem Drei-Satz-Sieg in den beiden Schlussätzen nicht
mehr zu stoppen.
Union 1861 Schönebeck II: Th. Winkler (0), S. Löbl (0,5), O. Voigt (0), M. Kempf (0,5), R. Hahn (2), Th. Beutler (1).
SC Seeland: M. Flatow (2,5), B. Stert (2,5), E. Wenig (2), B. Wagner (2,5), T. Siebert (0), M. M. Richter (1,5).
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