Herren-Verbandsliga: Schönebecker SV 1861 – TSV Tangermünde von 1990
Schönebeck (tob). Nach dem wichtigen Sieg gegen Post Halle war für die 1. Herren des SSV 1861 ein weiterer Erfolg gegen das
Schlusslicht TSV Tangermünde unbedingt Pflicht, um die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt weiter auf Distanz zu halten. Zudem wollte die Mannschaft auch etwas für das Spielverhältnis
tun, denn dort haben die Schönebecker gegenüber den Konkurrenten aus Halle und Haldensleben bislang deutliche Nachteile. Beide Aufgaben erfüllten die Elbestädter in erhoffter Manier, so dass
das Team weiterhin Platz sechs der Tabelle in der Herren-Verbandsliga einnimmt. Dennoch bleibt die Situation trotz des positiven Punktverhältnisses angespannt, denn sowohl Post Halle als auch
TuS Haldensleben I gewannen ihre Spiele ebenfalls, so dass ein Sieg bei der Haldensleber Reserve am kommenden Wochenende erneut vonnöten ist. Gegen die ersatzgeschwächten Tangermünder – der
am Knie verletzte Altmeister Klaus Obst sowie Sebastian Winckler mussten passen – hatte der SSV keine Probleme und musste lediglich gegen Benjamin Haubt zwei Einzelniederlagen
hinnehmen.
Bereits in den Doppelspielen wurde die Richtung des Matches mit drei Erfolgen deutlich. Allerdings ließ das Spitzenduo Andreas
Gärtner/Andy Kohl nach zwei glatten Satzerfolgen, in denen sie mit konzentrierten Attacken die Szenerie eindeutig bestimmten, in der Konzentration etwas nach und gestatteten dem stärker
agierenden Gäste-Duo Kowar/Haubt zwei Satzgewinne. Im Finaldurchgang strafften sich die Elbestädter wieder und konnten diesen Abschnitt sicher mit 11:5 an sich bringen. Die neu
zusammengestellte Kombination Michael Kollatsch/René Pöttke harmonierte mit einer Mischung aus geschickter Ballverteilung und entschlossenen Angriffen bereits erstaunlich gut und hätte gegen
Neumitz/Bauer bereits in drei Durchgängen zum Erfolg kommen können, wenn sie im zweiten Abschnitt eine 8:4-Führung nicht noch verspielt hätten. Anschließend wirkten die Hausherren jedoch
wieder souverän und konnten gegen das Tangermünder Spitzendoppel einen hoffnungsvollen 3:1-Sieg landen. Keine Mühe hatten Ingo Sambill und Karsten Winkler, die mit sicheren Aktionen ihre
Kontrahenten Vieth/Mangelsdorf glatt in drei Durchgängen beherrschten.
Auch in den Einzelspielen blieben die Schönebecker weitgehend ungefährdet. Dennoch hatte Michael Kollatsch alle Hände voll zu tun, um
den mit einigen starken Blockbällen und harten Attacken agierenden Marco Bauer bei seinem 3:1-Sieg in Schach zu halten, wobei Kollatsch letztlich sein variables Umkehrspiel konsequent
ausspielte und mit der Vorhand aktiv wirkte. Gegen den vor allem mit der Vorhand teilweise unorthodox spielenden Mario Neumitz hatte Andreas Gärtner in Tangermünde einige Schwierigkeiten.
Diesmal ließ Neumitz nur phasenweise seine Gefährlichkeit aufblitzen, so dass Gärtner seine größeren Möglichkeiten in der Angriffsgestaltung nutzte, um zu einem insgesamt sicheren 3:0-Sieg zu
gelangen. Andy Kohl hat gegenwärtig mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und steht deshalb ein wenig neben sich. Auch gegen Benjamin Haubt konnte der Elbestädter vor allem in den beiden
Auftaktsätzen keine Dominanz ausüben, ließ seinen Gegenüber zudem mit zu lang geratenen Aufschlägen ins Spiel finden und sah sich einem 0:2-Satzrückstand gegenüber. Doch Kohl fightete
verbissen und wurde aktiver, so dass er den dritten Durchgang an sich riss und auch im vierten Abschnitt Satzbälle hatte. Doch konnte er diese nicht verwerten, so dass Haubt in vier Sätzen
die Oberhand behielt. Doch Karsten Winkler konterte gegen Frank Kowar, der ebenfalls gesundheitlich angeschlagen war, mit einem Vier-Satz-Sieg sofort. Das gleichmäßige Spiel des ehemaligen
Landesmeisters kam Winkler entgegen, der insgesamt aktiver wirkte und mit zahlreichen Bällen aus der Mitteldistanz die Partie weitgehend bestimmte, wobei Kowar im Vollbesitz seiner Kräfte
möglicherweise größeren Widerstand geleistet hätte. Im unteren Paarkreuz musste Ingo Sambill lediglich den Ball sicher im Spiel halten, um Ingo Mangelsdorf, der sich in den Dienst seiner
Mannschaft stellte, mit 3:0-Sätzen sicher zu bezwingen. Kapitän René Pöttke wurde gegen den mit soliden Grundschlägen operierenden Marc Vieth, dem allerdings ein planvolles Spielkonzept
fehlt, etwas mehr gefordert, wobei Pöttke nach einer 10:6-Satzführung im dritten Abschnitt noch einmal in die Verlängerung gehen musste. Dennoch war sein 3:0-Sieg ungefährdet, wodurch der SSV
nach der ersten Einzelserie bereits kurz der Entscheidung stand.
Diese führte Michael Kollatsch durch einen 3:1-Sieg gegen Mario Neumitz sofort herbei. Zunächst bestimmte Kollatsch, der dem
Hansestädter im Hinspiel noch unterlegen war, mit sicheren Defensivaktionen und einigen gezielten Gegenattacken das Spiel eindeutig und erspielte sich schnelle 2:0-Satzführung. Als Neumitz,
der nur wenige seiner Vorhand-Schwinger ins Ziel brachte, defensiver agierte und Kollatsch damit etwas überraschte, fand er besser in Spiel und besorgte sich den dritten Abschnitt. Im vierten
Durchgang bekam Kollatsch die Partie jedoch wieder in den Griff und blieb in diesem Satz ungefährdet. Im niveauvollsten Spiel des Abends feierte Andreas Gärtner einen schwer erkämpften
Fünf-Satz-Sieg über Marco Bauer. Zunächst konnte Gärtner das starke Blockspiel des Tangermünders nicht überwinden und musste den Auftaktsatz abgeben. Nachdem Gärtner im zweiten Durchgang
erneut mit 5:8 in Rückstand geriet, legte der Schönebecker im Tempo deutlich zu, drehte diesen Abschnitt noch und erspielte sich eine 2:1-Satzführung, die Bauer jedoch postwendend
egalisierte. Im Entscheidungssatz erarbeitete sich der Tangermünder eine 9:7-Führung. Gärtner nahm daraufhin eine Auszeit, riskierte alles und wurde schließlich mit einem 12:10 für seinen
Kampfgeist belohnt. Im mittleren Paarkreuz war in einem Spiel zweier angeschlagener Akteure Andy Kohl der bessere Spieler und behauptete sich in drei Abschnitten gegen Frank Kowar. Auch
Karsten Winkler bestimmte gegen Benjamin Haubt mit zahlreichen Bällen aus der Halbdistanz und einigen gelungenen Blockbällen zunächst das Geschehen am Tisch, was ihm eine 2:0-Satzführung
bescherte. Anschließend ging der Spielfluss etwas verloren, was der nun aktivere Haubt zu zwei Satzerfolgen nutzte. Im Finaldurchgang blieb die Partie bis zum 8:8-Zwischenstand offen, bevor
Haubt mit drei Punktgewinnen in Folge den zweiten Punkt für die Gäste erkämpfte. Zum Abschluss mussten weder Ingo Sambill, der gegen Marc Vieth lediglich im Auftaktsatz etwas gefordert wurde,
noch René Pöttke aus sich herausgehen, um mit zwei souveränen 3:0-Siegen das deutliche Endresultat perfekt zu machen.
Schönebecker SV 1861 I: M. Kollatsch (2,5), A. Gärtner (2,5), A. Kohl (1,5), K. Winkler (1,5), I. Sambill (2,5), R. Pöttke
(2,5).
TSV Tangermünde von 1990: M. Neumitz (0), M. Bauer (0), F. Kowar (0), B. Haubt (2), M. Vieth (0), I. Mangelsdorf (0).
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