Herren-Landesliga Dessau: TTC „Glück auf“ Staßfurt 1951 - Schönebecker SV 1861 II 4:11
Schönebeck (tob). Im ewig jungen Kreisderby gegen den TTC „Glück auf“ Staßfurt fuhr die zweite Vertretung des Schönebecker SV 1861 mit
dem Ziel in die Bodestadt, erfolgreich Revanche für die 7:9-Hinspielniederlage zu nehmen und zugleich einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Podestplatz auf Distanz zu halten. Trotz des
Ausfalls von Martin Unglaub, für den René Sieburg mit 2,5-Punkten überaus erfolgreich in die Bresche sprang, gelang der Mannschaft ein überzeugender 11:4-Erfolg, der in dieser Höhe nicht zu
erwarten war. Dennoch täuscht das Ergebnis etwas über den wahren Spielverlauf hinweg, denn zahlreiche Fünf-Satz-Duelle zeugten von der Härte des Kampfes, bei dem die Elbestädter insgesamt
auch einen Tick nervenstärker wirkten. Damit verteidigten die Schönebecker den dritten Tabellenplatz in der Landesliga Dessau und wollen sich im kommenden Spiel bei Serum Bernburg näher an
den Silberrang heranpirschen. Neben Sieburg überzeugten vor allem Sebastian Löbl und Michael Kempf mit optimaler Punktausbeute sowie Thomas Winkler mit zwei Einzelerfolgen im oberen
Paarkreuz.
Bereits die Doppelspiele deuteten mit zwei Spielgewinnen den Willen zum Sieg bei den Gästen an. Allerdings bissen sich zum Auftakt
Thomas Winkler und Ronny Hahn an den sicheren Pieles/Busche die Zähne aus, weil den Gästen häufig der wirkungsvolle finale Schlag fehlte, um die Betonabwehr der Salzstädter aus den Angeln zu
heben. Doch das Duo Sebastian Löbl/Michael Kempf konterte sofort. Gegen die Links-Rechts-Kombination Büchtemann/Amme agierten sie nach dem Verlust des Auftaktsatzes konzentriert, setzten ihre
Kontrahenten mit entschlossenen Attacken unter Druck und hatten lediglich im vierten Abschnitt noch einmal leichte Probleme, ohne das der verdiente 3:1-Erfolg in ernsthafte Gefahr geriet.
Dagegen benötigten Olaf Voigt und René Sieburg zwei Durchgänge, um sich aufeinander einzustellen. Doch ab dem dritten Abschnitt kam die Angriffsmaschenerie der Gäste, an der beide Akteure
ihren Anteil hatten, auf Touren, so dass die Elbestädter lediglich im vierten Satz noch einmal etwas in Bedrängnis kamen, was aber an ihrem Fünf-Satz-Sieg nichts mehr änderte.
Zu Beginn der ersten Einzelrunde wirkte Olaf Voigt zunächst mit seinen Angriffen überlegen und erspielte sich eine 2:0-Satzführung
gegen Dieter Pieles. Doch ähnlich wie im Hinspiel biss sich der Staßfurter Abwehrrecke in das Match, wurde zusehend sicherer, während Voigt nach seinen zahlreichen Topspins nur selten den
harten Endschlag anbringen konnte. Zwar wehrte sich der SSV-Akteur im Finaldurchgang noch einmal nach Kräften, doch am Ende triumphierte die Routine des Bodestädters denkbar knapp mit 12:10.
Auch Thomas Winkler musste den Auftaktsatz gegen Sebastian Busche abgeben. Doch im Laufe des Spiels wurde das Angriffsspiel Winklers, das er durchdacht vortrug, immer sicherer, so dass die
drei folgenden Sätze glatt an den Elbestädter gingen. Dies war der Startschuss zu einem 6:0-Run, mit dem die Gäste den Grundstein zum Matchgewinn legten. Allerdings hatte Michael Kempf alle
Mühe, Glenn Büchtemann in die Schranken zu weisen. Nach zwei starken Auftaktsätzen, in denen Kempf mit druckvollen Aktionen den jungen Staßfurter beherrschte, ließ er sich etwas den Schneid
abkaufen und musste den Satzausgleich hinnehmen. Der Finaldurchgang verlief packend, doch letztlich hatte der Gäste-Akteur die besseren Nerven und besorgte sich mit einem 12:10 den wichtigen
Sieg. Dies gelang auch Sebastian Löbl mit dem gleichen Resultat. Zunächst konnte er gegen den gut beginnenden Maik Amme sein Angriffsspiel nur bedingt durchsetzen und geriet mit 1:2-Sätzen in
Rückstand. Doch in den beiden abschließenden Durchgängen zog Löbl das Tempo deutlich an, agierte bei seinen Attacken druckvoller und konstanter, so dass er mit zwei glatten Satzgewinnen den
Einheimischen noch abfing. René Sieburg legte mit einem weiteren Fünf-Satz-Sieg über Peter Bartlitz nach. Nach verlorenem Auftaktsatz übernahm Sieburg mit variablen Aufschlägen und
nachfolgenden Vorhand-Attacken die Initiative und stand bei einer 2:1-Satzführung und einem 10:7 im vierten Abschnitt bereits dicht vor dem Matchgewinn. Doch gab er diesen Abschnitt etwas
unglücklich noch aus der Hand, so dass der Schönebecker den Umweg über den Entscheidungssatz nehmen musste, den er aber mit einem überzeugenden 11:4 problemlos bewältigte. Da auch Ronny Hahn
in den beiden abschließenden Durchgängen mit seiner Zähigkeit den schwungvoll startenden Michael Proksch unter Kontrolle bekam und einen 3:1-Sieg feiern konnte, hatten sich Schönebecker einen
beruhigenden 7:2-Vorsprung erkämpft.
Diesen baute Thomas Winkler mit einem starken 3:0-Erfolg über Dieter Pieles weiter aus. Besonders im dritten Abschnitt demonstrierte
Winkler überlegtes Angriffsspiel, in dem nach kluger Vorbereitung mit einem Topspin seine druckvolle Endschläge vorbereite und diese entschlossen abschloss, so dass Pieles seine Abwehrparaden
nur phasenweise anbringen konnte. Bemerkenswert war vor allem die Ruhe, mit der Winkler einen 2:9-Rückstand im Auftaktsatz noch wettmachte. Erst jetzt konnten die Hausherren wieder punkten.
Trotz des Gewinn des Auftaktsatzes fand Olaf Voigt gegen die sichere Abwehr Sebastian Busches nicht den nötigen Rhythmus, wirkte bei seinen Angriffen fahrig und musste seinem Gegenüber zu
einem 3:1-Sieg gratulieren. Doch Sebastian Löbl setzte den aufkeimenden Hoffnungen der Bodestädter ein schnelles Stoppzeichen. Allerdings fand er auch gegen Glenn Büchtemann erst spät in die
Partie, fang aber nach einem 0:2-Satzrückstand mit konzentrierten Angriffen den jungen Staßfurter mit drei Satzgewinnen in Folge noch ab, was den Schönebeckern den frühzeitigen Matchgewinn
bescherte. Michael Kempf legte noch einen Sieg obendrauf, in dem er Maik Amme noch verlorenem Auftaktsatz mit druckvollen und sicher vorgetragenen beidseitigen Angriffen beschäftigte, die
gute Vorhand Ammes neutralisierte, was ihm einen verdienten Vier-Satz-Sieg bescherte. Zwar gelang Peter Bartlitz mit einem 3:2-Erfolg über Ronny Hahn noch einmal eine Resultatsverkürzung,
weil er vor allem in den beiden abschließenden Abschnitten mit seiner gerade geschlagenen Rückhand der etwas durchschlagskräftigere Akteur war, doch der an diesem Tage gut aufgelegte René
Sieburg machte mit einem 3:1-Sieg gegen Michael Proksch, wobei Sieburg mit guten Aufschlägen und harten Vorhand-Attacken das gute Block- und Konterspiel Prokschs nur selten zur Entfaltung
kommen ließ, das verdiente, wenn auch vielleicht etwas zu hohe Endresultat perfekt.
TTC „Glück auf“ Staßfurt 1951: D. Pieles (1,5), S. Busche (1,5), G. Büchtemann (0), M. Amme (0), P. Bartlitz (1), M. Proksch
(0).
Schönebecker SV 1861 II: Th. Winkler (2), O. Voigt (0,5), S. Löbl (2,5), M. Kempf (2,5), R. Hahn (1), R. Sieburg (2,5).
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