Herren-Verbandsliga: TTC Börde Magdeburg III – Schönebecker SV 1861 9:6
Schönebeck (tob). Nach einer sechswöchigen Pause mussten die 1. Herren des Schönebecker SV 1861 im Auswärtsspiel beim TTC Börde
Magdeburg III den Spielrhythmus neu aufnehmen und hofften mit einem Sieg sich bereits frühzeitig von den Abstiegsrängen zu verabschieden. Allerdings stellen die Magdeburger eine ausgeglichene
Mannschaft, die sich durch Wiedereinsatz von Ole Herbst gegenüber dem Hinspiel noch einmal verstärkt hatte. Diese Ausgeglichenheit der Hausherren sorgte schließlich dafür, dass sich der SSV
nach einem hoffnungsvollen 5:4-Zwischenstand am Ende mit 6:9 geschlagen geben musste, so dass die Mannschaft weiterhin einen Platz im Mittelfeld der Herren-Verbandsliga einnimmt. In vierzehn
Tagen stehen mit der Auswärtspartie beim TuS Haldensleben sowie dem Heimspiel gegen den Post TSV Halle zwei wichtige Partien an, von denen zumindest ein Match gewonnen werden sollte. Dazu ist
es allerdings notwendig, dass das erneut starke obere Paarkreuz stärker entlastet wird, was gegen die ebenfalls ausgeglichen besetzten Gegner nicht einfach sein wird. Erfolgreichster
SSV-Akteur war erneut Andreas Gärtner mit optimalen 2,5-Punkten.
Bereits die Doppelspiele mit zwei Niederlagen deutete die Schwere der Aufgabe an diesem Tag an. Stark war allerdings die Vorstellung
der SSV-Spitzenpaarung Andreas Gärtner/Andy Kohl, die mit konzentrierten Attacken die angriffsstarken Bünger/Haase nicht zur Entfaltung kommen ließ und einen überzeugenden 3:0-Sieg einfuhr.
Auch die beiden weiteren SSV-Kombinationen waren nicht weit von einem Spielgewinn entfernt, bezogen aber knappe Niederlagen. Michael Kollatsch und Karsten Winkler konnten zwar alle Sätze, die
allesamt mit jeweils zwei Punkten Vorsprung endeten, gegen die aggressiven Schmidt/Herbst offen gestalten, doch erwiesen sich die Landeshauptstädter als etwas konstanter und behielten in vier
Durchgängen die Oberhand. Packend verlief auch das dritte Doppel. In diesem Match wechselten sich starke Bälle mit vermeintlich leichten Fehlern bei beiden Paarungen ab, so dass es fast
zwangläufig nach vier ausgeglichenen Abschnitten in den Finaldurchgang ging. Dort schlug das Pendel knapp zugunsten für die Gastgeber aus, weil vor allem Sascha Kersten mit der Vorhand
aggressiver zu Werke ging.
Doch mit vier Siegen in der ersten Einzelserie übernahmen die Schönebecker die Führung. Das obere Paarkreuz sorgte mit zwei 3:0-Siegen
für einen gelungen Auftakt. Zwar konnte TTC-Akteur Gordon Schmidt mit einigen starken Angriffen die Sätze weitestgehend offen halten, doch Andreas Gärtner erwies sich in den entscheidenden
Augenblicken als etwas durchschlagskräftiger und nervenstärker, so dass er alle drei Durchgänge knapp für sich verbuchen konnte. Michael Kolltasch spielte mit geschicktem Umkehrspiel seine
ganze Cleverness aus und konnte den etwas ungestümen Ole Herbst trotz einiger starker Bälle des Börderaners insgesamt sicher in Schach halten. Nach deutlich verlorenem Auftaktsatz konnte
Karsten Winkler die Partie gegen André Bünger phasenweise offener gestalten, doch insgesamt war das Tempo des beidseitig attackierenden Linkshänders einen Tick zu hoch, so dass Winkler eine
0:3-Niederlage bezog. Doch Andy Kohl wetzte diese Scharte sofort wieder aus. In den beiden Auftaktsätzen agierte Kohl etwas zu passiv, erreichte aber dennoch den 1:1-Satzausgleich. In den
beiden abschließenden Abschnitten erhöhte der Schönebecker die Schlagzahl, brachte auch sein variables Aufschlagspiel besser zur Geltung und besorgte sich mit zwei sicheren Satzgewinnen den
3:1-Erfolg über Niels Haase. Doch Magdeburg blieb in Person von Sascha Kersten weiter im Spiel. René Pöttke wollte mit zunächst weichen Topspinbällen auf die Rückhand Kerstens seinen Gegner
beschäftigen, um dann druckvoll nachzusetzen. Dies gelang phasenweise recht ordentlich, so dass der SSV-Kapitän den Entscheidungssatz erreichte. Doch Kersten setzte häufig seine druckvolle
Vorhand ein, was ihm nach fünf umkämpften Sätzen den nicht unverdienten Sieg bescherte. Doch Ingo Sambill konterte mit einem Fünf-Satz-Sieg gegen Sascha Müller sofort. Nachdem Sambill die
beiden Auftaktsätze mit harten Vorhand-Attacken nach kluger Vorbereitung deutlich bestimmte, schlichen sich vermehrt Fehler ein, die Müller zurück ins Spiel brachten. Auch der Finaldurchgang
war umkämpft, doch der Schönebecker behielt diesmal die Nerven und konnte endlich einmal eine enge Partie für sich verbuchen.
In der zweiten Runde konnten die Gäste nicht mehr mithalten, so dass die Landeshauptstädter mit fünf Siegen das Match noch drehten.
Bereits im Spitzenspiel deutete sich das Unheil an. Gordon Schmidt und Michel Kollatsch kennen sich aus gemeinsamen Staßfurter Tagen bestens, so dass der vor allem mit dem ersten Ball enormen
Druck ausübende Schmidt das Spiel des Schönebeckers, der nicht den nötigen Gegendruck aufbauen konnte, gut lesen konnte und mit einem 3:1-Sieg den Tisch verlassen konnte. Andreas Gärtner
erzielte in einer ansehnlichen Partie mit starken Ballwechseln nach einem 3:2-Sieg über Ole Herbst die letztmalige Führung für den SSV. Allerdings musste der Schönebecker alle Register
ziehen, um den talentierten Magdeburger, dem das offene Spiel Gärtners besser liegt, nach einem 1:2-Satzrückstand noch in die Schranken zu weisen. Doch mit vier Niederlagen in Serie war das
Schicksal der Gäste besiegelt. Nach verlorenem Auftaktsatz konnte Andy Kohl mit variablen Aufschlägen und erhöhtem Angriffsdruck André Bünger zunächst auf Distanz halten und erspielte sich
eine 2:1-Satzführung. Doch Bünger stellte sich besser auf das Spiel Kohls ein, wurde seinerseits aktiver und ließ dem SSV-Akteur in den beiden abschließenden Durchgängen keine Chance mehr.
Auch in seiner zweiten Partie war Karsten Winkler dem Tempo des aggressiv aufspielenden Niels Haase nicht gewachsen, konnte kaum eigene Offensivakzente setzen und zog in drei Abschnitten den
Kürzeren. Auch Ingo Sambill schien vom dem mit druckvollen Vorhandbällen operierenden Sascha Kersten überrannt zu werden und geriet schnell mit 0:2-Sätzen in Rückstand. Doch der SSV-Routinier
straffte sich, störte den Börde-Akteur mit eigenen Angriffen besser und erzwang den Satzausgleich. Doch Kersten erhöhte im Entscheidungssatz noch einmal das Tempo und konnte sich mit 11:6
durchsetzen. Die Chance, dass Schönebeck noch das Entscheidungsdoppel erreichen könnte, war nur geringer Natur, denn René Pöttke hatte in dieser Saison bereits zwei Mal gegen den unbequem zu
spielenden Sascha Müller verloren. Entsprechend verunsichert ging der SSV-Kapitän zu Werke, so dass ihm nur wenige Angriffe gelangen, während Müller nach guter Vorbereitung mit der
Noppen-Rückhand häufig seine harte Vorhand einsetzte. Erst im abschließenden dritten Abschnitt konnte sich Pöttke etwas besser in Szene setzen, was jedoch nicht langte, um die 0:3-Niederlage
zu verhindern, so dass der SSV geschlagen die Heimreise antreten musste.
TTC Börde Magdeburg III: G. Schmidt (1,5), O. Herbst (0,5), A. Bünger (2), N. Haase (1), S. Kersten (2,5), S. Müller
(1,5).
Schönebecker SV 1861: A. Gärtner (2,5), M. Kollatsch (1), A. Kohl (1,5), K. Winkler (0), R. Pöttke (0), I. Sambill (1).
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