Herren-Landesliga Dessau: Schönebecker SV 1861 II – SC Seeland 9:6
Schönebeck (tob). Nach dem Remis gegen die 3. SSV-Vertretung musste der SC Seeland gegen die 2. Herren des Schönebecker SV 1861 Farbe
bekennen und wollte sich auch in dieser Begegnung ordentlich aus der Affäre ziehen. Dagegen stand für die Elbestädter trotz des Ausfalls des frisch operierten Thomas Winkler nur ein Sieg zur
Debatte, mit dem man den Platz auf dem „Stockerl“ weiterhin fest im Visier hat. Auch die Gäste gingen etwas gehandicapt in das Match, denn für Bernd Wagner erwies sich die Belastung aus der
vorherigen Partie als zu groß, so dass er lediglich im Doppel zum Einsatz kam. Dies soll allerdings nicht den verdienten Erfolg des SSV schmälern, der vor allem durch eine starke Anfangsphase
erzielt wurde. In der zweiten Einzelserie ließ die Spannkraft etwas nach, so dass die Seeländer das Ergebnis noch in erträglichem Rahmen hielten. Damit festigten die Schönebecker den angestrebten
Podestplatz, den sie demnächst nach der Pflichtaufgabe in Roßlau beim Kreisrivalen TTC „Glück auf“ Staßfurt verteidigen müssen. Aus einer geschlossenen Mannschaft, in der alle Akteure punkteten,
ragte Ronny Hahn mit 2,5-Punkten noch heraus.
Der Start in das Match war mit zwei Doppelerfolgen erfolgreich. Allerdings bezog die SSV-Spitzenpaarung Olaf Voigt/Martin Unglaub. Nach
den zwei verlorenen Auftaktsätzen, in denen die sicher agierenden Wenig/Wagner deutlich dominierten, steigerten sich die Einheimischen deutlich, setzten mit druckvollen Attacken beider Akteure
ihre Kontrahenten vermehrt unter Druck und erzwangen den Entscheidungssatz. Dort agierten die Schönbecker allerdings erneut zu unsicher, so dass die Seeländer mit einem glatten 11:3 die Partie
für sich verbuchten. Mit einem starken 3:2-Sieg wetzten Sebastian Löbl und Michael Kempf diese Scharte sofort wieder aus. Dabei überzeugten die Gastgeber phasenweise mit druckvollen
Angriffsaktionen, mit denen sie ihre Kontrahenten Flatow/Stert oftmals das Nachsehen gaben. Da auch die SC-Spitzenkombination einige starke Szenen hatte, musste der Finaldurchgang entscheiden, in
dem die Elbestädter nach packendem Verlauf mit 13:11 die Oberhand behielten. Trotz eines Satzverlustes hatte das Duo Ronny Hahn/Christoph Mehne mit kontrollierten Aktionen und einigen harten
Attacken Mehnes die Partie gegen Richter/Woehner insgesamt sicher im Griff.
Mit einem 5:1-Run in der ersten Einzelrunde setzten sich Hausherren frühzeitig ab. Zunächst überzeugte Olaf Voigt mit schwungvollen
Angriffen vor allem mit der Rückhand und konnte den bei seinen Angriffsversuchen unsicheren Axel Stert mit 3:1-Sätzen sicher in Schach halten. Auch Sebastian Löbl bot bei seinem Vier-Satz-Sieg
gegen Maik Flatow eine starke Darbietung, der bislang erst drei Niederlagen in dieser Saison hinnehmen musste. Mit ständigen Vorhand-Topspins ließ Löbl den erfahrenen Seeländer, der seine harte
Vorhand nur selten anbringen konnte, kaum Luft zum Atmen, so dass er bis auf eine Konzentrationslücke im dritten Abschnitt kaum gefährdet war. Durch die Verletzung Bernd Wagners, der nur
symbolisch an die Platte trat, gelangte Michael Kempf zu einem kampflosen Erfolg. Erst in Person von Erik Wenig gelangten die Gäste zu ihrem ersten Einzelsieg. Insgesamt wirkte Wenig zu sicher,
als dass er sich durch die Attacken Martin Unglaubs entscheidend beeindrucken ließ. Vielleicht hätte das Spiel eine Wendung erfahren, wenn der Schönebecker beim Zwischenstand von 1:1-Sätzen den
engen dritten Abschnitt für sich entschieden hätte. Auch gegen die zweite SSV-Vertretung stand das untere Seeländer Paarkreuz zunächst auf verlorenem Posten. Mit seinem bekannt sicheren Spiel aus
der Mitteldistanz und einigen Gegenattacken brachte Ronny Hahn seinen Gegenüber Christian Woehner, der erst im dritten Abschnitt besser in die Partie fand, ständig aus dem Rhythmus und verließ
mit einem Drei-Satz-Sieg den Tisch. Auch Christian Mehne war im Match gegen Marius Richter der durchschlagkräftigere Akteur und beherrschte bei seinem 3:1-Sieg den jungen Seeländer nach einem
Satz Anlaufzeit zumeist sicher.
In der zweiten Runde konnten die Gäste noch einmal deutlich verkürzen, ohne dass der SSV-Sieg ernsthaft in Gefahr geriet. Im Spitzenspiel
agierte Olaf Voigt bei seinen Attacken zunächst zu fehlerhaft, als dass er den routinierten Maik Flatow ernsthaft in Gefahr bringen konnte und sah sich einem 0:2-Satzrückstand gegenüber. Doch
Voigt gab nicht klein bei, steigerte sich deutlich in der Konstanz seiner Angriffe, blieb im dritten Durchgang erfolgreich und war auch im vierten Abschnitt gleichwertig, obwohl er sich letztlich
mit 9:11 geschlagen geben musste. Sebastian Löbl konnte seine Tospins gegen den gefährlichen Unterschnitt von Axel Stert nicht so gut wie in der Flatow-Partie ins Spiel bringen. Dennoch erspielte
sich Löbl eine 2:1-Satzführung und musste sich auch vierten Abschnitt nur knapp geschlagen geben. Im Entscheidungssatz steigerte sich Stert auch in seinem Angriffsspiel deutlich und beherrschte
den Elbestädter in diesem Durchgang sicher. Michael Kempf, der durch das kampflose Spiel gegen Wagner lange auf seinen Einsatz im Einzel warten musste, fand gegen Erik Wenig nie zu seinem
Angriffsrhythmus und musste sich dem konzentriert auftrumpfenden Seeländer glatt in drei Durchgängen beugen. Doch nach dem kampflosen Sieg von Martin Unglaub über Bernd Wagner benötigte der SSV
lediglich einen Erfolg zum Matchgewinn. Diesen stellte Ronny Hahn mit einem 3:1-Sieg gegen Marius Richter sicher. Nach souveränem Auftaktsatz Hahns bewies das Nachwuchstalent der Gäste in einigen
Phasen, dass er über gute Ansätze in der Angriffsgestaltung mit seiner Vorhand verfügt. So unterlag Richter im zweiten Abschnitt erst in der Verlängerung und konnte den dritten Durchgang sogar an
sich reißen. Doch der clevere Schönebecker spielte seine Sicherheit und Zähigkeit voll aus und besorgte den Siegpunkt für den SSV. Zum Abschluss wirkte Christoph Mehne im Spiel gegen Christian
Woehner bei seinen Angriffen etwas fahrig und phasenweise zu passiv, was Woehner nutzte, um mit seinem 3:1-Sieg noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben.
Schönebecker SV 1861 II: O. Voigt (1), S. Löbl (1,5), M. Kempf (1,5), M. Unglaub (1), R. Hahn (2,5), Chr. Mehne (1,5).
SC Seeland: M. Flatow (1), A. Stert (1), E. Wenig (2,5), B. Wagner (0,5), M. Richter (0), Chr. Woehner (1).
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