Herren-Verbandsliga: TTC Halle - Schönebecker SV 1861 9:6
Schönebeck (tob). Nach einigen Doppelspieltagen hatten die 1. Herren des Schönebecker SV 1861 an diesem Wochenende lediglich eine Partie zu bestreiten, die es auswärts beim TTC Halle allerdings
in sich hatte. Die Hallenser sind zwar Aufsteiger, doch belegen sie gegenwärtig den zweiten Rang in der Tabelle der Herren-Verbandsliga und wollten diesen in stärkster Besetzung antretend auch
verteidigen. Dagegen mussten die Schönebecker krankheitsbedingt auf Andy Kohl verzichten, der von Olaf Voigt vertreten wurde. Die neu gewonnene Stärke der Saalestädter gründet sich vor allem auf
die Person von Christian Rasenack, der aus Hamburg stammt und in der Nähe von Halle eine Arbeitsstelle gefunden hat. Mit bislang zwei Niederlagen im oberen Paarkreuz gehört Rasenack zu den
stärksten Spielern der Liga und hebt die Qualität des Teams deutlich an. Allerdings biss er sich an diesem Tag an Michael Kollatsch die Zähne aus. Dennoch reichte es für die Elbestädter nicht zu
einem Punktgewinn, da kein SSV-Akteur doppelt punkten konnte, wogegen Frank Reimer und Patrick Szkolnizak bei den Hausherren ungeschlagen blieben. Damit belegen die Schönebecker weiterhin den
fünften Tabellenrang.
Bereits in den Doppelspielen deutete sich die Niederlage mit zwei Verlustpunkten an. Die Schönebecker mussten ihre Doppel umstellen, wodurch die gewohnten Paarungen auseinander gerissen wurden.
Gegen das starke TTC-Spitzenduo Rasenack/Wiegner hielt die Kombination Ingo Sambill/Karsten Winkler mit eigenen Angriffen dennoch erstaunlich gut mit und musste sich in allen drei Durchgängen
lediglich mit zwei Punkten Differenz geschlagen geben. Neu zusammengestellt wurde auch das SSV Spitzenduo Andreas Gärtner/Michael Kollatsch. Entsprechend benötigten sie eine gewisse Anlaufzeit,
bevor sie sich besser zusammenfanden und ihre unterschiedliche Spielanlage aufeinander abstimmten. Doch nach einem 1:2-Satzrückstand gelang dies in den beiden Schlusssätzen deutlich besser, so
dass sie ihre Kontrahenten Paulick/Franke noch in fünf Durchgängen bezwangen. Auch René Pöttke und Olaf Voigt begannen gegen Reimer/Szkolnizak mit druckvollen Attacken furios. Doch die Hallenser
bekamen die Partie schnell in den Griff und ließen den nachlassenden Gästen in den drei folgenden Abschnitten keine Chance mehr.
Doch mit zwei Erfolgen zu Beginn der ersten Einzelserie rissen die Elbestädter die Führung nochmals an sich. Dabei gelang Michael Kollatsch ein starker 3:1-Sieg über Christian Rasenack. Der
TTC-Spitzenspieler agiert zwar mit großer Sicherheit, verfügt aber nicht über einen harten Endschlag. Damit konnte der Schönebecker mit seiner sicheren Defensive die Angriffe Rasenacks weitgehend
neutralisieren, um seinen Gegner mit ständigen Gegenattacken zu überraschen. Der Hallenser fand somit nicht zu seinem gewohnten Spielrhythmus und musste Kollatsch zu einem verdienten Erfolg
gratulieren. Andreas Gärtner legte sofort nach. Nach seiner Verletzung aus der Vorwoche war der mit Schmerzmitteln spielende SSV-Topspieler zunächst etwas vorsichtig und musste einige harte
Vorhände Wiegners passieren lassen. Doch im Entscheidungssatz legte Gärtner mit druckvollen Attacken eine Schippe drauf und besorgte sich einen 3:2-Sieg. Leider mussten die Gäste die drei
folgenden Spiele trotz teilweiser guter Möglichkeiten abgeben. Dies galt vor allem für Karsten Winkler, der gegen Falk Paulick gut dagegenhielt, den möglichen 3:0-Erfolg aber durch ein 14:16 im
Auftaktsatz verpasste. Im Finaldurchgang lag der Schönebecker fast ständig in Front und hatte beim Stand von 10:9 einen Matchball. Doch Winkler konnte diesen nicht verwerten und musste sich
schließlich in der Verlängerung geschlagen geben. Auch Ingo Sambill konnte mit eigenen Attacken Frank Reimer zunächst Paroli bieten und erreichte den 1:1-Satzausgleich. Doch der ehemalige
Landesmeister aus Halle verfügt immer noch über genügend spielerische Mittel und erhöhte den Druck auf den SSV-Routinier, so dass sich Reimer in vier Durchgängen behauptete. Olaf Voigt hielt die
Partie gegen in dieser Saison stark auftrumpfenden Patrick Szkolnizak mit harten Angriffen weitgehend offen. Doch letztlich erwies sich Szkolnizak als der etwas konstantere Akteur und behielt
knapp in vier Abschnitten die Oberhand. Kapitän René Pöttke entwickelt sich zu einem Spezialisten für Fünf-Satz-Matches. Gegen Maximilian Franke musste er bereits zum neunten Male in dieser
Saison den Entscheidungssatz in Anspruch nehmen, den er dank seiner ständigen Bereitschaft, den Angriff zu suchen, überzeugend mit 11:2 für sich verbuchte, so dass sich der SSV beim Zwischenstand
von 4:5 noch Chancen auf einen Punktgewinn ausrechnen durfte.
Doch das obere Paarkreuz konnte die Erfolge der ersten Serie nicht bestätigen. Im Spitzenspiel bestätigte Christian Rasenack mit sicheren, überlegten Aktionen seine Klasse, zumal er auch einige
harte Attacken Gärtners mit starken Blockbällen beantwortete. Lediglich im Auftaktsatz konnte der Elbestädter, der etwas genervt von den umfangreichen Pausen Rasenacks war, mithalten und unterlag
nur knapp mit 13:15. Auch Michael Kollatsch musste sich Martin Wiegner in vier Sätzen beugen. Zwar versuchte Kollatsch alles, doch die Vorhand Wiegners erwies sich als zu stark, so dass der
Schönebecker trotz eines nochmaligen Aufbäumens im vierten Abschnitt die Segel streichen musste. Noch einmal schöpften die Gäste etwas Hoffnung, nachdem Ingo Sambill seinen Gegenüber Falk Paulick
mit 3:2-Sätzen besiegte. Dabei überzeugte Sambill vor allem in den beiden Schlussätzen mit druckvollen Angriffen, die an gute Tage des SSV-Routiniers erinnerte. Damit konnte Sambill den
1:2-Satzrückstand wettmachen und endlich eine enge Partie zu seinen Gunsten entscheiden, so dass er Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken konnte. Doch Halle band den Sack mit zwei
weiteren Siegen zu. Zwar konnte Karsten Winkler den Auftaktsatz gegen Falk Paulick für sich entscheiden, doch seine Fehlerquote war in den folgenden Durchgängen zu hoch, als dass er den
Nachfahren der Halloren bei dessen 3:1-Erfolg ernsthaft gefährdet hätte können. Dies traf auch auf René Pöttke zu, der Patrick Szkolnizak lediglich im zweiten Abschnitt sein Angriffsspiel
erfolgreich aufzwingen konnte, dem konstant spielenden Salzstädter bei seiner 1:3-Niederlage ansonsten aber nicht gefährden konnte. Zum Abschluss gelang Olaf Voigt ein souveräner 3:0-Sieg gegen
Maximilian Franke. Dabei überzeugte Voigt mit schwungvollem und konstant vorgetragenem Angriffsspiel, mit dem er seinen Kontrahenten überrannte und einen ungefährdeten Drei-Satz-Sieg einfuhr. so
dass der SSV sich unter den gegebenen Vorsaussetzungen zwar achtbar aus der Affäre zog, aber letztlich mit leeren Händen die Heimreise antrat.
TTC Halle: Chr. Rasenack (1,5), M. Wiegner (1,5), F. Paulick (1), F. Reimer (2,5), P. Szkolnizak (2,5), M. Franke (0).
Schönebecker SV 1861: A. Gärtner (1,5), M. Kollatsch (1,5), I. Sambill (1), K. Winkler (0), R. Pöttke (1), O. Voigt (1).
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