Herren-Bezirksliga Jerichower Land/Salzland: Schönebecker SV 1861 IV – SV Union Heyrothsberge 10:5
Schönebeck (tob). Mit dem Rückenwind von bislang sechs Punkten konnten die 4. Herren des Schönebecker SV 1861 die Parte gegen Union Heyrothsberge mit etwas weniger Druck angehen, wollten aber
ihre gute Ausgangsposition ausbauen. Bei günstigem Verlauf winkte sogar der vorläufige Sprung auf dem zweiten Tabellenplatz, der aber nur eine Momentaufnahme ist, denn die Spiele gegen die
stärkeren Teams folgen noch. Mit einem insgesamt verdienten 10:5-Erfolg gelang dies auch, so dass das Team im Kampf um den Klassenerhalt bereits jetzt über genügend Polster verfügt. Dennoch war
die Partie lange umkämpft, doch in der zweiten Einzelrunde konnten sich die Schönebecker mit nur einer Niederlage entscheidend absetzen. Großen Anteil am Erfolg hatte das untere Paarkreuz, das
sowohl in den Einzeln als auch in den Doppelspielen ungeschlagen blieb. Außerdem trugen sich alle Akteure in die Punkteliste ein.
Die Voraussetzungen waren für beide Mannschaften gleich, denn beide Teams traten in Bestbesetzung an.
Bereits die Doppelspiele sahen die Hausherren in Front. Erstmals in dieser Saison konnten Thomas Obst und Peter Brase ihre Partie siegreich beenden. Gegen die offensiv eingestellten und angenehm
zu spielenden König/Götz waren die Elbestädter die konstanteren Akteure und nutzten zudem ihre Vorteile im Aufschlagspiel vor allem durch Peter Brase, so dass sie bei ihrem Drei-Satz-Sieg
lediglich im dritten Abschnitt, als sie mit 5:8 ins Hintertreffen gerieten, etwas größeren Widerstand brechen mussten. Dagegen konnte die Kombination Torsten Andreas/Kim Max diesmal für keine
Überraschung sorgen, weil sie mit Pinkernelle/Masiowski zwei ebenfalls unangenehm spielende Belagspieler als Kontrahenten hatten, die bei ihrem 3:1-Sieg über die größeren Möglichkeiten in der
Angriffsgestaltung verfügten. Wenig Mühe hatte das dritte Doppel Guido Bromann/Matthias Braumann, die mit kontrollierten Aktionen Bromanns und einigen harten Vorhand-Attacken Braumanns das
Gäste-Duo Klein/Woltersdorf sicher in drei Sätzen in Schach hielt.
Doch mit zwei Niederlagen im oberen Paarkreuz wechselte die Führung, die Heyrothsberge bis zum 4:3 verteidigte. Zunächst hatte Thomas Obst von Beginn an Mühe, ins Spiel zu finden, da er
Schwierigkeiten hatte, die Aufschläge Uwe Königs, der sich damit immer wieder in die richtige Angriffsposition für seine starke Vorhand brachte, gut zu platzieren. Zudem konnte Obst seine gute
Vorstellung aus dem Doppel vor allem beim Vorhand-Topspin nicht reproduzieren, so dass er zahlreiche Möglichkeiten vergab und eine verdiente 1:3-Niederlage bezog. Auch Peter Brase konnte gegen
den schwer zu spielenden Robert Pinkernelle, der seinen Noppen-Belag gut einzusetzen vermag und darüber hinaus ansatzlos mit seiner glatten Seite gute Vorhand- und Rückhand-Angriffe lancieren
kann, lediglich in den beiden Auftaktsätzen dagegen halten. Anschließend war Pinkernelle der deutlich sicherere Akteur, während Brase mit seinen frisch aufgezogenen Belägen haderte und die beiden
abschließenden Durchgänge bei seiner 1:3-Niederlage chancenlos abgab. Doch Torsten Andreas bewies, dass er für angriffsorientierte Akteure mit seiner Spielweise ein schwer zu spielender Gegner
ist. Mit seinen effektiven Aufschlägen, sicherem Block- und Konterspiel sowie einigen Rückhand-Attacken beherrschte der Elbestädter seinen Gegenüber Ronny Götz sicher und hatte lediglich im
dritten Abschnitt, als Götz mit einigen druckvollen Vorhand-Angriffen zu Punkten gelangte, etwas mehr zu kämpfen, ohne dass sein Drei-Satz-Sieg in Gefahr geriet. Doch noch einmal konterten die
Gäste in Person von Robert Masiowski. Auch Masiowski verfügt über einen Noppen-Belag, mit dem er die Bälle unangenehm verteilt, um dann einige Attacken zu reiten. Dies nutzte er auch im Spiel
gegen Kim Max, der damit mehr Probleme hatte, als er seinen Gegner mit seinem Material aufzwingen konnte. Da Max auch bei seinen Angriffen nur wenig Wirkung erzielte und zudem eine 9:5-Führung im
zweiten Abschnitt nicht nutzte, war die 1:3-Niederlage folgerichtig. Doch damit hatten die Unioner ihr Pulver im Prinzip verschossen, denn aus den folgenden acht Partien konnten sie lediglich
einen Spielgewinn erzielen. Wie erhofft, punkteten die Schönebecker gegen das nicht so starke untere Paarkreuz der Gäste doppelt. Eine harte Prüfung musste jedoch Guido Bromann bestehen. Mit
seinen Linkshand-Topspins sorgte sein Kontrahent Daniel Klein für ständige Gefahr, obwohl auch er nicht immer konstant agierte. Da auch Bromann nicht durchgängig sein Spiel mit dem Noppenbelag
erfolgreich anbringen konnte und auch selten Angriffe startete, fiel die Entscheidung im abschließenden fünften Abschnitt. Auch dieser Satz war hart umkämpft, bevor sich der SSV-Kapitän knapp mit
11:9 durchsetzte. Dagegen war der 3:0-Sieg von Matthias Braumann gegen den überforderten Lajos Woltersdorf dank einiger konzentrierter Attacken und kontrollierten Aktionen lediglich Formsache, so
dass der SSV mit einer 5:4-Führung in die zweite Einzelrunde ging.
Das obere Paarkreuz revidierte seine nicht geglückte Vorstellung aus der ersten Einzelserie mit zwei Punktgewinnen und sorgte für Beruhigung auf Seiten des SSV. Dennoch musste Thomas Obst alle
Register ziehen, um Robert Pinkernelle in fünf Sätzen zu bezwingen. Insgesamt konnte Obst die gefährlichen Aufschläge Pinkernelles gut returnieren und war vor allem mit kurzen
Rückhand-Seitenschnittaufschlägen und nachfolgenden Vorhand-Topspins erfolgreich. Allerdings gelangte der Heyrothsberger immer dann zu Punkten, wenn er urplötzlich auf beidseitige Angriff
umschaltete. So ging es fast zwangsläufig in den Entscheidungssatz, in dem sich Obst die entscheidenden Vorteile erspielte und mit 11:8 triumphierte. Peter Brase wusch scharf nach. Gegen die
Aufschläge Brases sowie den Schnitt des Elbestädters, der seine Kontrahenten aus gemeinsamen Tagen bestens kennt, fand Uwe König keine Einstellung und konnte seine Angriffe kaum ins Ziel bringen,
zumal sich Brase im Blockspiel verbessert zeigte. Lediglich im dritten Abschnitt vermochte König ein wenig an einem Satzgewinn schnuppern. Der erfolgreichste Union-Akteur, Robert Masiowski,
verkürzte noch einmal für die Gäste. Gegen Torsten Andreas, dem gegen sicher agierende Akteure, die den Ball halten können und ihr Material geschickt einsetzen können etwas die spielerischen
Mittel fehlen, hatte Masiowski lediglich im zweiten Durchgang etwas mehr Mühe, konnte aber einen insgesamt glatten 3:0-Sieg verbuchen. Die Rand-Biederitzer witterten noch einmal Morgenluft, wie
die folgenden Spiele verdeutlichten, die aber die Entscheidung zugunsten des SSV brachten. Kim Max tat sich gegen Ronny Götz, der mit dem Belag des Einheimischen gut zurecht kam und zahlreiche
Punkte mit der Vorhand erzielte, schwer, da er zu häufig die Vorhand von Götz anvisierte und die Aufschläge zunächst zu lang platzierte. Erst als Max die Aufschläge kürzer hielt und die Bälle
besser verteilte, so dass er seine Vorhand besser zur Geltung bringen konnte, erzielte er ein leichtes Übergewicht. Dennoch musste der Elbestädter bis zum Schluss um seinen Sieg bangen, bevor er
den Finaldurchgang mit 12:10 siegreich beendete. Dagegen hatte Guido Bromann mit Lajos Woltersdorf, der in dieser Spielklasse kaum konkurrenzfähig ist, leichtes Spiel. Mit seiner Noppen-Rückhand
bereitete der SSV-Kapitän seine Angriffe vor, die er zumeist erfolgreich abschloss, so dass er trotz eines unnötigen Satzverlustes locker in vier Durchgängen die Oberhand behielt, wobei
Woltersdorf dem Schönebecker mit zahlreichen Fehlern entgegen kam, was den Matchgewinn der Hausherren perfekt machte. Zum Abschluss hatte Matthias Bromann gegen den Linkshänder Daniel Klein alle
Hände voll zu tun, um zum Erfolg zu kommen, da er seinen Kontrahenten oftmals die Initiative überließ und gegen die Linkshand-Topspins Kleins oftmals in arge Nöte kam. Zwar konnte auch Braumann
einige druckvolle Angriffe anbringen, vermochte sich aber dennoch nicht entscheidend abzusetzen und musste den Entscheidungssatz in Anspruch nehmen. Dort war Braumann zwar der dominierende
Akteur, musste aber dennoch zittern, bevor er mit 11:9 den Endstand herstellte.
Schönebecker SV IV: Th. Obst (1,5), P. Brase (1,5), T. Andreas (1), K. Max (1), G. Bromann (2,5), M. Braumann (2,5).
SV Union Heyrothsberge: R. Pinkernelle (1,5), U. König (1,5), R. Masiowski (2,5), R. Götz (0), L. Woltersdorf (0), D. Klein (0).
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