3. Herren: Erster Punktgewinn nach starkem Auftritt

 


Landesliga Dessau: Schönebecker SV 1861 III - SV Serum Bernburg 1962 8:8



Schönebeck (tob). Nach der Auftaktniederlage gegen die eigene zweite Vertretung wartete mit dem Kreisrivalen Serum Bernburg der nächste starke Brocken auf die 3. Herren des SSV 1861. Die Saalestädter stellen ein seit Jahren eingespieltes Team und waren in vergangenen Spielzeiten immer im Vorderfeld der Tabelle in der Landesliga Dessau zu finden und gingen dementsprechend als klarer Favorit in das Match gegen den Aufsteiger. Doch die Schönebecker wollten beweisen, dass sie nicht zu Unrecht das Aufstiegsrecht erkämpft haben und energisch den Kampf um den Klassenerhalt aufnehmen werden. Dies bekamen die Kreisstädter gleich deutlich zu spüren, denn mit einem 8:8-Remis nach wechselvollem Verlauf konnten die Hausherren einen im Vorfeld nicht unbedingt erwarteten Punkt in der Elbestadt behalten. Geführt von Kapitän Christian Gerlach, der mit 2,5-Punkten einen geglückten Einstand in seinem neuen Team feierte, überzeugte vor allem das untere Paarkreuz mit Christoph Mehne und Felix Bromann, das in den Einzelspielen ungeschlagen blieb. Alle Spieler kann zudem ein leidenschaftlicher Kampfgeist attestiert werden. Bei den Bernburgern ragte das ebenfalls verlustpunktfreie mittlere Paarkreuz sowie das starke Doppel Reps/Knauff heraus.
 Beide Mannschaften mussten auf je einen Spieler verzichten. Während bei den Gastgebern Udo Klapper verzichtete, der aber als Dauerreferee eine gute Figur machte, wurde bei Serum Michael Pfau durch den bestmöglichsten Ersatzspieler Steffen Ahlswede ersetzt.
 Die Kreisstädter erspielten sich nach den Doppelpaarungen eine 2:1-Führung. Die gut harmonierende SSV-Spitzenpaarung Christian Gerlach/Felix Bromann konnte zunächst den ersten Spielgewinn in der Landesliga erzielen. Mit seinem Noppenbelag zerstörte Felix Bromann nicht nur die Angriffsbemühungen der Serum-Paarung Kirschner/Jürges, sondern brachte zudem seinen Partner Christian Gerlach in die richtige Angriffsposition, was zu zahlreichen Punkten führte. So hatten die Einheimischen bei ihrem sicheren Drei-Satz-Sieg lediglich im Auftaktsatz leichte Probleme zu überstehen. Martin Bröse und René Sieburg fanden gegen die aggressive und gut harmonierende Gäste-Kombination Reps/Knauff zunächst keine Bande und sahen sich einem schnellen 0:2-Satzrückstand gegenüber. Doch die Schönebecker steigerten sich erheblich, gelangten zu eigenen erfolgreichen Attacken und konnten den dritten Durchgang für sich verbuchen. Auch im vierten Abschnitt hielten sie gut dagegen, zogen aber mit 9:11 den Kürzeren. Die knappen Satzergebnisse bewiesen, dass auch das Duo Thomas Beutler/Christoph Mehne trotz ihrer 0:3-Niederlage gegen Warnstedt/Ahlswede nicht chancenlos war, doch zu viele kleine Fehler verhinderten eine bessere Ausbeute.
 Zu Beginn der ersten Einzelserie musste Christian Gerlach vor allem in den beiden Auftaktsätzen vor einigen harten Kontern durch Dennis Kirschner auf der Hut sein, doch das insgesamt variablere und konstantere Spiel des erfahrenen SSV-Kapitäns setzte letztlich sicher drei Sätzen durch. Eine kämpferisch starke Vorstellung bot Martin Bröse. Zwar agierte Bröse phasenweise etwas hektisch, so dass er die Sätze zwei und vier deutlich abgeben musste, doch er hielt unermüdlich den Druck auf seinen Kontrahenten Maik Warnstedt aufrecht. Vor allem im Finaldurchgang überzeugte der Elbestädter mit wirkungsvollen Angriffsschlägen, so dass er einen verdienten 3:2-Sieg einfuhr. Doch die Gäste konterten mit zwei Siegen im mittleren Paarkreuz postwendend. Thomas Beutler begann zwar mit seinem bekannten Topspinspiel gegen Christian Reps vielversprechend, doch Reps agierte nun deutlich aktiver und setzte den im passiven Spiel chancenlosen Beutler permanent unter Druck, so dass die drei folgenden Satzgewinne für den Bernburger lediglich Formsache waren. Nach schwachem Auftaktsatz wurde René Sieburg mit druckvollen Attacken deutlich aktiver und brachte Jörg Jürges einige Male ins Schwitzen. Allerdings konnte Sieburg eine hohe Führung im zweiten Abschnitt nicht verwerten. So reichte der Gewinn des dritten Satzes nicht aus, um die 1:3-Niederlage zu verhindern, zumal der Einheimische zu häufig die Rückhand des Gäste-Akteurs anvisierte. Doch erneut wechselte die Führung. Christoph Mehne bestimmte mit seinen harten Vorhand-Attacken zunächst die Szenerie und erspielte sich gegen Steffen Ahlswede eine 2:0-Satzführung. Doch als Mehne bei den Aufschlägen seines Gegenüber zu passiv wirkte und einige Angriffe Ahlswedes passieren lassen musste, gelangte der Saalestädter zum Satzausgleich. Im Entscheidungssatz schien das Match bei einer 10:4-Führung Mehnes gelaufen zu sein. Doch der Schönebecker findet phasenweise noch immer nicht das richtige Maß zwischen druckvollen Angriffen und kontrolliertem Spiel, so dass er noch in die Verlängerung gehen musste. Doch mit großem Kampgeist und Nervenstärke riss der SSV-Akteur die Partie noch mit 16:14 aus dem Feuer. Nach einem Satz zum „Aufwärmen“ bestimmte Felix Bromann mit einer Kombination aus geschickten Aktionen mit seinem Noppenbelag und einigen kernigen Vorhand-Attacken das Spielgeschehen und schickte Enrico Knauff mit einer 1:3-Niederlage von der Platte.
 Zu Beginn der zweiten Runde konnte Christian Gerlach die Führung weiter ausbauen. Trotz verlorenem Auftaktsatz beherrschte der SSV-Kapitän mit beidseitigen Topspins Maik Warnstedt zumeist sicher, ließ die starke Vorhand des Eulenspiegelstädters kaum zur Geltung kommen und gelangte zu einem glatten Vier-Satz-Sieg. Doch Bernburg kam erneut zurück. Bis zum 5:2 im zweiten Abschnitt nach einer 1:0-Satzführung schien Martin Bröse mit druckvollem Angriffs- und Konterspiel Dennis Kischner eindeutig zu beherrschen. Doch erneut überdrehte der Schönebecker etwas und brachte seinen Kontrahenten besser ins Spiel. Auch im vierten Durchgang hatte Bröse zahlreiche Möglichkeiten zum Satzausgleich, musste sich aber auch hier mit 10:12 geschlagen geben. Die Mitte des SSV ging erneut leer aus. Mit zahlreichen Fehlern und drucklosen Aktionen machte es Thomas Beutler dem mit seiner guten Rückhand das Spiel beherrschende Jörg Jürges einfach, einen ungefährdeten 3:0-Sieg einzufahren. Deutlich stärkeren Widerstand bot René Sieburg. Nach dem Verlust des ersten Durchgangs setzte Sieburg mit guten Aufschlägen und nachfolgenden Vorhand-Aktionen Christian Reps gehörig unter Druck und erkämpfte sich eine 2:1-Satzführung. Doch Reps fing sich, konnte seine harte Vorhand nun häufiger ins Ziel bringen und drehte noch das Match zu seinen Gunsten. Doch noch immer hatten die Elbestädter ihr Pulver nicht verschossen und gingen mit einer 8:7-Führung in das Entscheidungsdopppel. Auch in seiner zweiten Partie begann Christoph Mehne stark und besorgte sich eine 2:0-Satzführung. Doch erneut ließ er etwas nach und musste den Satzausgleich hinnehmen. Aber auch im diesem Match beeindruckte Mehne mit seinem Mut zum Risiko und Nervenstärke und konnte sich mit 11:8 im fünften Durchgang gegen Enrico Knauff behaupten. Die gelang auch Felix Bromann, der mit seinem arteigenem Spiel Steffen Ahlswede mit 2:1-Sätzen die Führung an sich riss. Im vierten Abschnitt konnte er drei Matchbälle nicht verwerten und musste den Entscheidungssatz in Anspruch nehmen. Doch Bromann blieb gelassen und konnte sich nach dem Zwischenstand von 7:7 die entscheidenden Vorteile zum 3.2-Sieg erspielen.
 Die Hoffnung auf einen Sieg im Entscheidungsdoppel und damit dem doppelten Punktgewinn durchkreuzte die Bernburger Paarung Reps/Knauff. An der Seite des starken Christian Reps steigerte sich auch Enrico Knauff gegenüber den Einzeln deutlich. Der SSV-Kombination Christian Gerlach/Felix Bromann gelang es nicht, die Angriffe der Gäste entscheidend zu unterbinden, so dass sich die Schönebecker in drei Sätzen geschlagen geben mussten und die ganz große Überraschung verpassten, was aber die starke Leistung der Einheimischen nicht schmälerte.

 


Schönebecker SV 1861 III: Chr. Gerlach (2,5), M. Bröse (1), Th. Beutler (0), R. Sieburg (0), Chr.Mehne (2), F. Bromann (2,5).

 


SV Serum Bernburg 1962: M. Warnstedt (0,5), D. Kischner (1), J. Jürges (2), Chr. Reps (3), E. Knauff (1), St. Ahlswede (0,5).


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