Herren-Bezirksliga Jerichower Land/Salzland: TTC „Glück auf“ Staßfurt 1951 II - Schönebecker SV 1861 III 0:15
Schönebeck (tob). Zum Abschluss dieser spannenden Serie sollten die 3. Herren des Schönebecker SV 1861 in der Bezirksliga Jerichower Land/Salzland die Reise zum Tabellendritten TTC „Glück auf“
Staßfurt II antreten und wollten mit einem Sieg den Staffelsieg und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga Dessau perfekt machen. Dazu wollten die Mannen um Kapitän Ingo Welsch ihre
gegenwärtig stärkste Formation aufbieten, um dieses Ziel zu erreichen. Der Optimismus der Schönebecker fußte nicht nur auf der Tatsache, dass die letzten Spiele überzeugend gewonnen wurden,
sondern dass man im Hinspiel diesen Gegner, der dort fast in stärkster Besetzung antrat, auch ohne Ingo Welsch mit 13:2 deutlich bezwang. Doch nach einigem Hin und Her mussten die Staßfurter
wegen akuten Personalmangels absagen, so dass der Sieg und damit die Ligameisterschaft kampflos errungen wurde. Sicherlich kein schönes Ende, denn man möchte eigentlich bis zum Schluss eine
sportliche Entscheidung herbeiführen. Damit wurden die Schönebecker für ihre Hartnäckigkeit belohnt, sich nach dem unbefriedigenden Remis im Rückspiel gegen den TTV 08 Bernburg, dem man ebenfalls
eine starke Saison bescheinigen muss, nicht hängen zu lassen und den Druck auf die Kreisstädter weiter aufrecht zu erhalten. Schließlich kam etwas unverhofft doch noch die Chance zum Staffelsieg
durch das unerwartete Unentschieden des TTV gegen die dezimierte Mannschaft des DJK TTV Biederitz V, die die Elbestädter nutzten.
Trotz des am Ende etwas glücklichen Ausgangs erwies sich der SSV als mannschaftlich stärkstes Team der Liga. Dafür spricht das überragende Spielverhältnis mit einer beeindruckenden Differenz von
184 Spielen. Außer den Spielen gegen den ärgsten Konkurrenten war das 10:5 in der Hinrunde bei der Reserve von Serum Bernburg das knappste Resultat. Die restlichen Spiele wurden noch deutlicher
gewonnen, gegen Gommern gab es in der Hinrunde sogar kein Spielverlust, was ihre Überlegenheit im gesamten Saisonverlauf aufzeigt. Allerdings konnte die Mannschaft gegen den TTV keinen Sieg
einfahren, wodurch man bis zum Schluss zittern musste. Besonders des Remis im Rückspiel war bitter, denn das Satzverhältnis fiel deutlich zugunsten der Elbestädter aus, was auf zahlreiche
verpasste Möglichkeiten in dieser Partie hindeutet.
Alle eingesetzten Akteure weisen ein stark positives Spielverhältnis aus und liegen in den Bilanzen der einzelnen Paarkreuze fast ausnahmslos zumindest in der erweiterten Spitze. Neuzugang und
„Perpetuum mobile“ Ronny Hahn, der sich als die erhoffte Verstärkung erwies, nimmt im oberen Paarkreuz mit 28 Siegen den ersten Rang ein und kann am letzten Spieltag lediglich von Heiko Müller
(Serum Bernburg II) verdrängt werden. Ingo Welsch war in der Hinserie nach einer langwierigen Verletzung weitestgehend außer Gefecht gesetzt, konnte sich aber mit einer starken Rückrunde mit
insgesamt 18 Spielgewinnen noch auf den fünften Rang vorschieben. Er wurde während seiner Pause jedoch hervorragend durch Udo Klapper vertreten, der mit seiner arteigenen Spielweise im oberen
Paarkreuz auch in Anbetracht einiger gesundheitlicher Probleme ein beeindruckendes Punktverhältnis von 9:3 zu Buche stehen hat, was beweist, dass der Routinier immer noch nicht zum alten Eisen
zählt. Auch in seiner angestammten Position im mittleren Paarkreuz überzeugte Klapper mit zehn Siegen und hätte bei mehr Einsätzen noch besser stehen können. Thomas Beutler überzeugte mit
kompromisslosem Angriffspiel, wurde trotz nomineller Position fünf in der Hinserie fast ausnahmslos in der Mitte eingesetzt und erwies sich dort mit 20 Siegen als Ligaprimus. Dazu kamen noch vier
Spielgewinne im unteren Paarkreuz. Martin Bröse kam auch in der Rückserie zumeist im mittleren Paarkreuz zum Einsatz und erspielte sich einen starken vierten Platz mit 22 Siegen, womit er bewies,
dass die vorherige Seuchensaison keine negativen Auswirkungen hatte. Mit sechs Siegen ohne Niederlage nimmt er zudem aufgrund des relativ besseren Spielverhältnisses die Spitzenposition im
unteren Paarkreuz ein. Mit 25 Siegen stellte Felix Bromann in seiner ersten vollen Bezirksligasaison deutliche Fortschritte in der Spielgestaltung mit dem Noppenbelag und nachfolgenden
Vorhand-Attacken nachdrücklich unter Beweis und platziert sich ebenfalls unter den ersten drei Spielern in seinem Paarkreuz. Schließlich überzeugte auch Peter Brase bei seinen wenigen Einsätzen
mit acht Gewinnpunkten bei lediglich zwei Niederlagen.
Auch in den Doppelspielen, wobei aufgrund von häufig wechselnden Aufstellungen oft improvisiert werden musste, gehören die Schönebecker zu den führenden Paarungen. Am stärksten schnitt die
Kombination Martin Bröse/Felix Bromann mit zehn Siegen vor Ingo Welsch/Ronny Hahn mit neun Erfolgen sowie Thomas Beutler/Martin Bröse, die bei fünf Siegen ungeschlagen blieben, ab. Aber auch die
restlichen Paarungen mussten nur wenige Punktverluste hinnehmen.
Als weitere Stärke erwies sich die starke Bank bei zahlreichen Ersatzgestellungen, so dass kleinere Besetzungsprobleme mühelos überspielt wurden. Nur wenige Niederlagen wurden verzeichnet, wobei
neben der Aktiven der vierten Vertretung, die in der gleichen Spielklasse aktiv waren, auch die Spieler aus den unteren Ligen überzeugten.
Nach dieser anstrengenden Saison darf zunächst einmal gefeiert werden, bevor die Vorbereitung auf die kommende Saison beginnt, die mit Sicherheit deutlich anspruchsvollere Aufgaben
bereithält.
Kommentar schreiben