Herren-Landesliga Dessau: Schönebecker SV 1861 II - TTC Anhalt Zerbst I 13:2
Schönebeck (tob). Nach dem Erfolg in Roßlau wollten die 2. Herren des Schönebecker SV 1861 am vorletzten Spieltag der Landesliga Dessau den zweiten Tabellenplatz endgültig in Sack und Tüten
bringen und damit erstmals die Teilnahme an den Relegationsspielen zum Aufstieg in die Verbandsliga erreichen. Dazu musste gegen den Verbandsligaabsteiger TTC „Anhalt“ Zerbst, der nach
zahlreichen Abgängen allerdings nur noch wenig mit der Mannschaft des Vorjahres gemein hat, zumindest ein Punkt eingefahren werden. Die Gäste aus dem ehemaligen Fürstentum hatten mit argen
Besetzungsproblemen zu kämpfen und mussten Michael Lucas, Harald Schreiber und Eric Wollschläger ersetzen, was jedoch nicht adäquat gelang. Die Schönebecker, die erneut Christoph Mehne
erfolgreich für Christian Gerlach aufboten, ließen voll konzentriert agierend nichts anbrennen und machten diesen größten Erfolg seit der Ligazugehörigkeit perfekt, so dass sie nicht auf das
Ergebnis der Bernburger in Zörbig zu warten brauchten. Ein Sonderlob verdiente sich dabei Sebastian Löbl, der trotz akuter Rückenbeschwerden mitwirkte und dennoch 2,5-Punkte holte. Doch auch die
anderen Akteure überzeugten, was schließlich dieses deutliche Endresultat bedeutete. In der anstehenden Relegation, die am 9. und 10. Mai in Tangermünde ausgetragen wird, kann die Mannschaft
unbeschwert aufspielen, denn sie geht angesichts der starken Teams aus Tangermünde, die sicher wieder in anderer Besetzung als am Wochenende auflaufen werden, und Post TSV Halle sicher nicht als
Favorit in das Turnier. Da bei günstigem Verlauf möglicherweise drei Teams aufsteigen, hat die Mannschaft dennoch eine kleine Chance, für die große Überraschung zu sorgen. Dafür wünschen wir
Ihnen viel Glück!
Mit drei Doppelgewinnen gelang den Einheimischen ein Start nach Maß. Allerdings verlor die Spitzenpaarung René Pöttke/Olaf Voigt nach einer 2:0-Satzführung etwas den Faden und musste der
Gäste-Kombination Zander/M. Noack die Initiative überlassen, was die Zerbster zum Satzausgleich nutzten. Im Finaldurchgang konnte sich kein Team entscheidend absetzen, so dass die Verlängerung
die Entscheidung bringen musste. Dort hatten die Schönebecker die besseren Nerven, so dass sie mit 13:11 das Match an sich rissen. Wie bereits einige Male zuvor harmonierten Michael Kempf und
Christoph Mehne erneut gut, hielten mit kluger Ballverteilung und eigenen Angriffen die offensivstarken Lehmann/Wünsche zumeist in Schach und sorgten mit einem 3:0-Erfolg für einen Big-Point
gegen das gegnerische Spitzendoppel. In den beiden Auftaktsätzen hatten Sebastian Löbl und Martin Unglaub gegen Links-Rechts-Kombination Puls/O. Noack, auch, weil die Bewegungsfähigkeit von
Sebastian Löbl eingeschränkt war, einige Schwierigkeiten. Doch die Gäste konnte dies nicht ausnutzen, da sie zu wenig Druck entwickelten, so dass die Elbestädter nach dem 1:1-Satzausgleich zu
größerer Sicherheit fanden und in den beiden abschließenden Abschnitten nicht mehr zu gefährden waren.
Zu Beginn der ersten Einzelserie hatte in einer ausgeglichenen Partie René Pöttke gegen den mit weichen Angriffen operierenden Dennis Puls, der damit den SSV-Kapitän zu einigen Fehlern
verleitete, einige Mühe. Doch letztlich setzte sich die größere Durchschlagskraft des Einheimischen nach hartem Kampf in vier Sätzen durch. Die Anhalter kamen in Person von Kai Lehmann zu ihrem
ersten Spielgewinn. Allerdings konnte Michael Kempf in den beiden Auftaktsätzen mit einigen entschlossenen Angriffen ordentlich dagegen halten, vergab aber die Möglichkeit zu einer
2:0-Satzführung, als er den Auftaktsatz in der Verlängerung noch verlor. In den beiden abschließenden Abschnitten konnte der SSV-Akteur die aggressive Vorhand des schnellen Zerbsters nicht mehr
unterbinden und musste mit einer 1:3-Niederlage den Tisch verlassen. Doch die Elbestädter konnten ihren Vorsprung vor der zweiten Einzelrunde auf 8:1 ausbauen, wodurch der angestrebte Punkt
bereits frühzeitig abgesichert wurde. Der gehandicapte Sebastian Löbl schien gegen den Linkshänder Mario Noack bei einem 0:2-Satzrückstand auf verlorenem Posten zu stehen. Doch Löbl setzte noch
mehr auf sichere Aktionen und biss sich in die Partie. Obwohl er kaum einen Topspin richtig durchziehen konnte, zwang er mit seiner Sicherheit Noack vermehrt zu Fehlern, so dass der Elbestädter
mit einer Energieleistung die Partie noch an sich reißen konnte. Nach zwei starken Auftaktsätzen, in denen Olaf Voigt mit druckvollen Angriffen dominierte, schlichen sich bei dem Schönebecker
zahlreiche Fehler ein, die der junge Johannes Zander zum Satzausgleich nutzte. Im Finaldurchgang war Voigt jedoch wieder „on fire“ und behielt mit 11:6 die Oberhand. Nach verlorenem Auftaktsatz
wurde Martin Unglaub mit verstärkten Vorhand-Angriffen dominanter und bezwang den nicht untalentierten Oliver Noack, dem es aber an der nötigen Athletik fehlt, in vier Durchgängen. Erneut stark
präsentierte sich Christoph Mehne, der mit druckvollen Vorhand-Angriffen, aber auch einigen starken Blockbällen seinen Gegenüber Hagen Wünsche, der kaum zu seinen Angriffen fand, deutlich
beherrschte und sich locker mit 3:0-Sätzen durchsetzte.
Auch in der zweiten Runde mussten die Gastgeber lediglich eine Niederlage hinnehmen. Mit einer überzeugenden Vorstellung stellte Kapitän René Pöttke den Matchgewinn sicher. Zwar musste er den
Auftaktsatz im Spitzenspiel gegen Kai Lehmann abgeben, doch Pöttke neutralisierte mit pausenlosen Angriffen auch mit der Rückhand zunehmend die starke Vorhand des langjährigen Verbandsligaakteurs
und gewann zunehmend Oberwasser, wobei er bei seinem 3:1-Sieg besonders im vierten Abschnitt nicht mehr zu stoppen war. Dagegen tat sich Michael Kempf gegen das weiche Spiel von Dennis Puls
schwer, zumal er auch mit den Seitenschnittaufschlägen des TTC-Akteurs große Probleme hatte und den 2:2-Satzausgleich hinnehmen musste. Im Entscheidungssatz returnierte Kempf die Aufschläge
seines Kontrahenten besser, agierte druckvoller und hatte bei seinem 11:6-Erfolg keine Mühe. Erneut musste sich Sebastian Löbl quälen, um Johannes Zander in fünf Sätzen niederzuringen. Da Löbl
wiederum keinen Druck entwickeln konnte, musste er seinen Gegner zu langen Ballstafetten zwingen. Dies gelang zwar nicht immer, doch auch in diesem Spiel setzte sich die Willensstärke des
Schönebeckers mit 11:9 im Finaldurchgang durch. Dagegen bestimmte Olaf Voigt bis auf eine Konzentrationslücke im dritten Abschnitt mit beidseitigen harten Attacken die Partie gegen Mario Noack
eindeutig und verließ als souveräner 3:1-Sieger die Box. Erst jetzt konnte Hagen Wünsche für Zerbst noch einmal punkten. Allerdings sah es nach den ersten beiden Durchgängen nicht danach aus,
denn Martin Unglaub bestimmte mit seiner Noppen-Rückhand und entschlossenen Vorhand-Angriffen eindeutig das Geschehen und erarbeitete sich 2:0-Satzführung. Doch Unglaub ließ in der Spannkraft
nach, konnte den Schalter auch im Entscheidungssatz nicht mehr umlegen, was Wünsche, der nun vermehrt zu eigenen Angriffen fand, nutzte, um mit drei glatten Satzgewinnen noch vorbei zu ziehen.
Zum Abschluss konnte Christoph Mehne seinen zweiten Einzelpunkt einfahren, wobei er sich allerdings mächtig stecken musste, um Oliver Noack in vier Sätzen in Schach zu halten, was ihm aufgrund
der größeren Durchschlagskraft schließlich auch gelang.
Schönebecker SV 1861 II: R. Pöttke (2,5), M. Kempf (1,5), O. Voigt (2,5), S. Löbl (2,5), M. Unglaub (1,5), Chr. Mehne (2,5).
TTC Anhalt Zerbst I: K. Lehmann (1), D. Puls (0), J. Zander (0), M. Noack (0), O. Noack (0), H. Wünsche (1).
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