Herren-Verbandsliga: Schönebecker SV 1861 - TSV Tangermünde von 1990 13:2
Schönebeck (tob). Nach der Osterpause wurde mit dem vorentscheidenden Heimspiel gegen den Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, den TSV Tangermünde, die Endphase in der
Herren-Verbandsliga eingeläutet. Die Herren des Schönebecker SV 1861 hofften, dass ihnen der päpstliche Segen „Urbi et Orbi“ (Der Stadt Rom und dem Erdkreis) zu Ostern Glück bringen würde, so
dass mit einem Sieg der Klassenerhalt eingetütet werden konnte. Bereits vor „Anpfiff“ schien der Segen zu wirken, denn die Gäste aus der alten Kaiserstadt traten stark ersatzgeschwächt an. Der in
München arbeitende Spitzenspieler Stefan Bindemann, Routinier Klaus Obst, der mit einer Armverletzung passen musste, sowie die arbeitsbedingt fehlenden Mario Neumitz und Frank Kowar waren nicht
mit von der Partie, so dass die Aussichten, den nötigen Punkt einzufahren, bereits vor dem Spiel hervorragend schienen. Die bestätigte sich auch, denn mit einem ungefährdeten 13:2 machten die
Elbestädter den Klassenerhalt nach einer schwierigen Saison perfekt. In den beiden abschließenden Begegnungen in Diesdorf und gegen Turbo 90 Dessau kann das Team mit drei Punkten sogar noch auf
Platz fünf der Tabelle vorrücken, so dass genug Motivation auch für das kommende Wochenende gegeben sein dürfte.
Bereits nach den Doppelspielen konnten sich die Hausherren eine 2:1-Führung erarbeiten. Die SSV-Spitzenpaarung Andreas Gärtner/Andy Kohl musste zwar im zweiten Abschnitt die Verlängerung in
Anspruch nehmen, doch mit konzentrierten Angriffsaktionen hielten die Schönebecker ihre Kontrahenten Winckler/Haupt zumeist sicher in Schach und erspielten sich einen glatten Drei-Satz-Sieg.
Dagegen mussten sich Michael Kollatsch und Karsten Winkler geschlagen geben. Zwar konnten die Schönebecker den Auftaktsatz mit 14:12 gewinnen, doch die TSV-Kombination Bauer/Rogowski übernahm vor
allem mit starken Rückhand-Aktionen die 2:1-Führung. Zwar konnten die Einheimischen nochmals ausgleichen, doch im Entscheidungssatz gerieten sie schnell mit 2:5 in Rückstand, den sie nicht
wettmachen konnten. Keine Mühe hatte dagegen das Duo Ingo Sambill/Thomas Winkler, das mit sicheren Aktionen die Partie gegen die überforderten Heinze/Mednis, die sich in den Dienst der Mannschaft
aus Tangermünde stellten, jederzeit sicher und gelangten zu einem leichten 3:0-Sieg.
Auch in den Einzelspielen setzte sich die deutliche Überlegenheit der Gastgeber fort, denn lediglich Benjamin Haupt konnte für den TSV nochmals punkten. Andreas Gärtner kontrollierte mit
druckvollen Angriffen die Partie gegen den tapfer mit einigen gefährlichen Attacken dagegen haltenden Linkshänder Sebastian Winckler zumeist sicher und wurde erst im dritten Abschnitt etwas
gefordert. Deutlich mehr - allerdings erst in den beiden abschließenden Durchgängen - musste Michael Kollatsch aus sich herausgehen. Zunächst sah es nach einem Durchmarsch für Kollatsch aus,
denn der Schönebecker bestimmte mit variablen Angriffsaktionen aus sicherer Defensive das Match gegen Marko Bauer klar und ging nach zwei schnellen Satzgewinnen mit 2:0 in Front. Doch plötzlich
fing sich Bauer, agierte mit effektiven Blockbällen vor allem mit der Rückhand sowie einigen schnörkellosen Angriffen und konnte den dritten Abschnitt für sich verbuchen. Zwar ging Kollatsch im
vierten Abschnitt schnell in Führung, doch der Hansestädter robbte sich wieder heran und erreichte die Verlängerung. Dort hatte jedoch der Elbestädter die besseren Nerven und konnte mit einem
12:10 den Entscheidungssatz vermeiden. Auch Andy Kohl hatte vor allem im Auftaktsatz mit der hart geschlagenen Rückhand Edward Rogowski, die Kohl zunächst zu häufig anvisierte, sowie den
Seitenschnittaufschlägen des Tangermünders arge Probleme und musste diesen Durchgang abgeben. Als Kohl jedoch vor allem bei seinen Aufschlägen vermehrt die Mitte und die Vorhand Rogowskis
anvisierte, zudem die Topspins variabler einsetzte, bekam er Oberwasser und behielt schließlich in vier Abschnitten die Oberhand. Gegen das beidseitig temposcharfe Spiel von Benjamin Haupt hatte
Ingo Sambill dagegen keine Chance, wobei Sambill gegen die kompromisslosen Attacken Haupts lediglich im zweiten Durchgang, in dem er über weite Strecken in Führung lag, mithalten konnte und eine
verdiente 0:3-Niederlage bezog. Damit hatten die Gäste jedoch ihr Pulver verschossen, denn ihnen gelang kein Spielgewinn mehr. Im unteren Paarkreuz konnten sowohl Thomas als auch Karsten Winkler
ihre Spiele gegen Alex Mednis und Claus Heinze ruhig angehen lassen, mussten nicht das höchste Tempo anschlagen und blieben mit kontrollierten Aktionen mit 3:0-Sätzen erfolgreich, so dass der SSV
beim Zwischenstand von 7:2 lediglich einen Punkt vom Klassenerhalt entfernt war.
Diesen holte Andreas Gärtner sofort im Spitzenspiel gegen Marko Bauer. Allerdings wurde der Schönebecker durch den blockstarken Akteur von der Mündung der Tanger in die Elbe einige Male
ausplatziert. Doch insgesamt war Gärtner dank der größeren Durchschlagkraft sowie der größeren spielerischen Möglichkeiten in der Angriffsgestaltung der dominierende Spieler und sorgte mit seinem
3:0-Erfolg für Jubel auf Seiten der Hausherren, wobei er vor allem im dritten Abschnitt, als er einen 3:6-Rückstand mit harten Attacken in einen 11:7-Endtstand verwandelte, beeindruckte. Michael
Kollatsch sorgte mit einem weiteren 3:0-Sieg gegen Sebastian Winckler für den Matchgewinn. Zwar musste der Schönebecker einige Vorhand-Angriffe des Linkshänders passieren lassen, doch man hatte
nie das Gefühl, dass die Partie kippen könnte. Vor allem im dritten Durchgang legte Kollatsch mit konzentrierten Angriffen nochmals eine Schippe drauf und konnte den Sieg sicherstellen. Auch die
weiteren Partien gingen an Schönebeck. Allerdings hatte Andy Kohl in den Sätzen eins und vier alle Hände voll zu tun, um die Angriffe Benjamin Haupts zu parieren. Doch insgesamt gelang ihm dies
nach dem Verlust des Auftaktsatzes mit eigenen Angriffen zunehmend besser, so dass er sich vier Durchgängen behauptete. Ingo Sambill ließ mit starkem Unterschnitt und konzentrierten
Vorhand-Attacken die gefährliche Rückhand Edward Rogowskis wirkungsvoll verpuffen und hatte bei seinem glatten Drei-Satz-Sieg keine Probleme. Nach zwei sicheren Satzgewinnen gestattete Thomas
Winkler gegen Claus Heinze, der mit einigen gerade geschlagenen Vorhand-Bällen punktete, etwas unkonzentriert einen Satzgewinn, doch im vierten Abschnitt war Winkler mit seiner Ballkontrolle und
etwas mehr Aktivität wieder ungefährdet. Dies war auch sein Bruder Karsten, der gegen Alex Mednis nicht gefordert wurde und mit seinem glatten 3:0-Sieg das deutliche Endresultat herstellte. Damit
konnte die zünftige Grillparty mit ausreichend Kaltgetränken, zu der auch die Akteure der erfolgreichen zweiten und dritten SSV-Vertretung, die Zuschauer der Spiele sowie die Gäste aus
Tangermünde und Zerbst eingeladen waren, steigen.
Schönebecker SV 1861: A. Gärtner (2,5), M. Kollatsch (2), A. Kohl (2,5), I. Sambill (1,5), Th. Winkler (2,5), K. Winkler (2).
TSV Tangermünde von 1990: M. Bauer (0,5), S. Winckler (0), B. Haupt (1), E. Rogowski (0,5), C. Heinze (0), A. Mednis (0).
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