2. Herren: Platz zwei nach Doppelkrimi gefestigt

Herren-Landesliga Dessau: Schönebecker SV 1861 II - SV Turbo 90 Dessau II 9:7

 

Schönebeck (tob). Die zweiten Herren des Schönebecker SV 1861 empfingen in der Landesliga Dessau die Reserve des SV Turbo 90 Dessau und wollten mit einem doppelten Punktgewinn den zweiten Tabellenplatz untermauern. Die Muldestädter stehen zwar auf einen Abstiegsplatz, stellen jedoch eine ausgeglichene Mannschaft und machten den Schönebeckern bereits im Hinspiel das Leben schwer. Außerdem mussten die Hausherren auf Christian Gerlach und den noch verletzten Sebastian Löbl verzichten, während Dessau lediglich Dirk Höhne durch den 14-jährigen Daniel Syring ersetzen musste. Nach einem packenden Kampf konnte sich schließlich der SSV hauchdünn mit 9:7 durchsetzen und erreichte das vorgegebene Ziel. Da Verfolger Serum Bernburg in Zerbst unterlag, betrug der Vorsprung nach diesem Spiel bereits vier Punkte. Zwar schmolz dieser nach der erwarteten Niederlage am folgenden Tag beim Spitzenreiter SV Zörbig auf zwei Punkte, dennoch besitzen die Elbestädter weiterhin eine glänzende Ausgangsposition für die Verteidigung des zur Teilnahme an der Relegation für den Aufstieg zur Verbandsliga berechtigenden zweiten Ranges. Entscheidend für den Sieg war der Gewinn von drei Doppelspielen, wobei das SSV-Topduo Pöttke/Voigt im entscheidenden Doppel drei Matchbälle abwehrte. Ersatzspieler Ronny Hahn war mit 2,5-Punkten erfolgreichster Akteur der Schönebecker.

 

Bereits nach den Doppelspielen zu Beginn des Matches erspielten sich die Gastgeber eine 2:1-Führung. Nach verhaltenem Beginn agierte die Spitzenpaarung René Pöttke/Olaf Voigt erheblich druckvoller und sicherer bei ihren Angriffen und beherrschte ihre Kontrahenten Lang/Mohs in vier Sätzen. Dagegen fanden Michael Kempf und Martin Bröse gegen die gut harmonierende Rechts-Links-Kombination Zehle/Herzog keine Bande und mussten sich glatt in drei Durchgängen geschlagen geben. Deutlich spannender ging es im dritten Doppel zu. Die Dessauer Schulze/Syring – ebenfalls ein Rechts-Links-Duo – konnte gegen die insgesamt etwas zu passiv wirkenden Elbestädter Unglaub/Hahn ordentlich mithalten, auch, weil der junge Daniel Syring entschlossene Attacken ritt. Dennoch hätten sich die Einheimischen es etwas einfacher machen können, doch schenkten sie den vierten Abschnitt nach einer 5:0-Führung mit lediglich zwei weiteren Pünktchen etwas leichtfertig her. Im Finaldurchgang spielten die Schönebecker zielstrebiger, gingen früh in Führung und sicherten sich den Spielgewinn mit einem 11:8-Satzergebnis.

 

 Zu Beginn der ersten Einzelserie bot Kapitän René Pöttke dem starken, mit beidseitigen Angriffen aufwartenden Sebastian Zehle mit entschlossenen Vorhand-Angriffen ordentlich Paroli und erreichte nach einer kämpferisch starken Leistung im umkämpften vierten Durchgang den Entscheidungssatz. Dort erspielte sich der dank seiner guten Rückhand etwas variabler agierende Zehle eine schnelle Führung, die der Elbestädter trotz nochmaligen Aufbäumens nicht mehr wettmachen konnte. Auch Michael Kempf, der zunächst mit den Seitenschnittaufschlägen Philipp Herzogs Schwierigkeiten hatte, musste einen 1:2-Satzrückstand hinnehmen. In den beiden abschließenden Abschnitten steigerte sich Kempf im Returnspiel erheblich, setzte den Bauhausstädter damit vermehrt unter Druck, so dass er das nicht immer erfolgreiche Aufschlagspiel kompensieren konnte und nach packendem Finaldurchgang mit 12:10 den Matchgewinn realisierte. Im mittleren Paarkreuz bemühte sich der ehemalige Landesmeister Mario Mohs mit sicheren Aktionen die Kreise von Olaf Voigt einzudämmen. Doch bis auf den zweiten Abschnitt ließ Voigt, der auch Vorteile im Aufschlagspiel hatte, mit durchschlagkräftigen Angriffen wenig anbrennen und behielt in vier Sätzen die Oberhand. Martin Unglaub begann mit kluger Ballverteilung mit seiner Noppen-Rückhand und nachfolgenden harten Attacken stark und fertigte Christian Lang im Auftaktsatz mit 11:5 ab. Doch der Dessauer stellte sich besser auf das Spiel Unglaubs ein, übernahm mit beidseitigen Angriffen die Initiative und blieb in den drei folgenden Abschnitten gegen den abbauenden Schönebecker ungefährdet. Doch das untere Paarkreuz sorgte für den etwas beruhigenden 6:3-Zwischenstand vor der zweiten Einzelrunde. Ronny Hahn musste den Auftaktsatz gegen den unbeschwert auftretenden Daniel Syring, der einige gefährliche Angriffe ins Ziel brachte, abgeben. Doch das variable Spiel aus leichter Defensive und die guten Aufschläge Hahns zogen dem jungen Muldestädter schließlich den Zahn, was dem Einheimischen einen Vier-Satz-Sieg bescherte. Nach zwei verlorenen Auftaktsätzen, die durch die druckvollen Angriffe des Linkshänders Frank Schulze klar bestimmt wurden, steigerte sich Martin Bröse deutlich, agierte offensiver und besorgte sich den dritten Durchgang mit 11:9. Dies löste endgültig die Fesseln bei dem SSV-Akteur, der nun immer selbstbewusster aufspielte und mit zwei sicheren Satzgewinnen das Match noch drehte.

 

Doch Dessau ließ sich nicht abschütteln und erreichte mit drei Siegen in Serie den Ausgleich. Im Spitzenspiel kämpfte René Pöttke verzweifelt, machte jedoch in der Angriffsgestaltung zu viele Fehler, während Philipp Herzog insgesamt konstanter operierte. Trotz erbitterten Widerstands des SSV-Kapitäns im vierten Abschnitt konnte Pöttke das Ruder nicht mehr herumreißen und unterlag mit 12:14. Zwar konnte Michael Kempf den zweiten Durchgang für sich verbuchen, doch der beidseitig attackierende Sebastian Zehle, der auch die oft zu lang geratenen Aufschläge Kempfs zu Angriffen nutzte, war der bessere Akteur und verließ den Tisch als verdienter 3:1-Sieger. Olaf Voigt war dagegen gegen dank entschlossener Attacken, die allerdings nicht immer konstant vorgetragen wurden, gegen Christian Lang nicht chancenlos. Doch auch Lang konnte mit seiner guten Rückhand zahlreiche Punkte gegen den Service Voigts erzielen, so dass er schließlich mit 3:2-Sätzen knapp triumphierte, obwohl Voigt im Finaldurchgang noch die Verlängerung erreichte. Erst Martin Unglaub stoppte mit einem 3:0-Sieg über Mario Mohs die Negativserie der Hausherren, wobei der Elbestädter seinen Kontrahenten besonders mit zahlreichen parallel gespielten Rückhand-Bällen vor Probleme stellte und mit seiner Vorhand etwas druckvoller agierte. Mit dem variablem und kämpferisch starken Spiel Ronny Hahns fand Frank Schulze zunächst kein Rezept und musste einem 0:2-Satzrückstand hinterherlaufen. Zwar steigerte sich Schulze und holte sich den dritten Satz, doch der Schönebecker behielt den Kopf oben und revanchierte sich nervenstark mit einem 12:10 im vierten Abschnitt für die Hinspielniederlage. Martin Bröse hatte es auf den Schläger, für den vorzeitigen Matchgewinn zu sorgen. Gegen die variablen Aufschläge und die druckvollen Attacken Bröses auch gegen die Aufschläge seines Gegenübers fand der Daniel Syring zunächst kein Rezept und sah sich einem schnellen 0:2-Satzrückstand gegenüber. Vielleicht ließ bei dem Schönebecker die Spannung nach, denn Syring, der die Aufschläge des Elbestädters nun besser las, spielte unbeschwert auf, übernahm mit beidseitigen Abgriffen und gutem Konterspiel zunehmend das Kommando. Dagegen verkrampfte Bröse immer mehr, so dass der junge Gäste-Akteur die Muldestädter mit seinem 3:2-Sieg noch unerwartet in das Entscheidungsdoppel brachte.

 

Dort harmonierte die Dessauer Kombination Zehle/Herzog zunächst besser, spielte ihre Angriffe kontrollierter aus und ging gegen die zu hektisch agierenden René Pöttke und Olaf Voigt mit 2:1-Sätzen in Front. Im vierten Durchgang mussten die Einheimischen insgesamt drei Matchbälle abwehren, rissen aber diesen Satz nach großem Kampf noch aus dem Feuer. Im Entscheidungssatz harmonierten die Elbestädter mit kontrollierten Aktionen Voigt und entschlossenen Angriffen Pöttkes vorbildlich und konnten nach einem glatten 11:4 jubeln.

 

Schönebecker SV 1861 II: R. Pöttke (1), M. Kempf (1), O. Voigt (2), M. Unglaub (1,5), R. Hahn (2,5), M. Bröse (1).

 

 SV Turbo 90 Dessau II: S. Zehle (2,5), P. Herzog (1,5), Chr. Lang (2), M. Mohs (0), F. Schulze (2), D. Syring (1).

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