Zum Rückrundenauftakt empfingen die Damen des Schönebecker SV 1861 die Reserve des SV Alemania Riestedt und wollten mit einem Sieg ihre weiße Weste wahren. Deutlich erschwert wurde die Aufgabe durch das Fehlen von Regina Kretschmar, die sich bei den Senioren-Landeseinzelmeisterschaften eine Verletzung am Oberschenkel zuzog und passen musste. Die Riestädterinnen verstärkten sich im Vergleich zur Hinrunde mit der erfahrenen Margit Kindling, die ansonsten junge Spielerinnen an ihrer Seite hatte. Am Ende retteten die Elbestädterinnen das wichtige Remis, das Francine Kolley mit einem hauchdünnen Sieg zum Abschluss der Partie sicherstellte. Damit bleiben die Schönebeckerinnen an der Tabellenspitze der Damen-Landesliga, mussten aber den ersten Punktverlust hinnehmen. Ute Kohl mit 2,5-Punkten sowie Francine Kolley mit zwei Einzelsiegen waren die erfolgreichsten Spielerinnen des SSV.
Bereits die Doppelspiele verliefen ausgeglichen. Das Gäste-Duo Staudtmeister/Fuhlert erwies sich als extrem schnittanfällig und konnte den sicher agierenden Ute Kohl und Roswitha Haubt bei ihrer 0:3-Niederlage zu keiner Zeit ernsthaft Paroli bieten. Nach einem 0:2-Satzrückstand steigerte sich die SSV-Spitzenpaarung Britta Langhans/Francine Kolley deutlich, starteten einige erfolgreiche Attacken und erzwangen den Satzausgleich. Doch im Entscheidungssatz hatten die Elbestädterinnen ihr Pulver verschossen und mussten sich den konstanter spielenden Kindling/Wendt glatt mit 3:11 geschlagen geben.
Auch die Einzelspiele verliefen in allen drei Runden komplett ausgeglichen. Zunächst beherrschte Kapitän Britta Langhans mit sicheren Aktionen und einigen gezielten Attacken ihre unsichere Kontrahentin Anna Staudtmeister mühelos in drei Durchgängen. Gegen die schnellen Aufschläge und einigen Angriffen mit der Vorhand von Margit Kindling, reichte das Potenzial Ute Kohls nicht aus, um mehr als einen Satz für sich zu verbuchen. Dazu müsste die Schönebeckerin auch selbst aktiver werden, doch dies ist nicht die Stärke Kohls. Doch Roswitha Haubt brachte die Gastgeberinnen mit einem ungefährdeten Drei-Satz-Sieg über Vanessa Fuhlert wieder in Führung, wobei man der jungen Mansfelderin ihre Unerfahrenheit und mangelndes Spielvermögen gegen Unterschnitt deutlich anmerkte. Doch Riestedt glich durch Natalie Wendt postwendend aus. Zwar konnte Francine Kolley den dritten Abschnitt klar für sich entscheiden und war in den weiteren Abschnitten nicht chancenlos, doch Wendt war mit ihrer Vorhand die etwas durchschlagskräftigere Spielerin und behielt in vier Abschnitten die Oberhand.
Zu Beginn der zweiten Serie hatte Britta Langhans mit den schnellen Aufschlägen, aber auch mit dem Rückhand-Unterschnitt von Margit Kindling zunächst Schwierigkeiten und geriet mit 0:2-Sätzen in Rückstand. Doch Langhans stellte sich besser auf das Spiel der Linkshänderin ein, startete eigene Angriffe und erreichte den Satzgleichstand. Im Finaldurchgang ließ die Konzentration des SSV-Kapitäns wieder nach und musste Kindling schließlich zum 3:2-Sieg gratulieren. Ute Kohl konnte dagegen ihre Sicherheit mit ihrem Anti-Topspin-Belag ausspielen und ging als 3:0-Siegerin von der Platte, weil ihre Gegnerin Anna Staudtmeister nur gelegentlich zu Angriffen mit ihrer Vorhand kam und im Schupfspiel der Einheimischen unterlegen war. Roswitha Haubt konnte gegen Natalie Wendt mit ihrem Kampfgeist gut mithalten, doch die bessere Vorhand Wendts entschied diese Partie mit 3:1-Sätzen zugunsten der Riestädterin. Gegen die offene Spielweise von Francine Kolley sah ihre Kontrahentin Vanessa Fuhlert besser aus und gelangte zu einem Satzerfolg, doch die größere Durchschlagskraft Kolleys setzte sich letztlich mit 3.1-Sätzen durch, so dass es auch vor der entscheidenden Serie Unentschieden stand.
Doch mit zwei Siegen stand Riestedt dicht vor dem Matchgewinn. Roswitha Haubt konnte in den Abschnitten eins und drei der erfahrenen Margit Kindling ordentlich Paroli bieten, doch gingen diese Sätze in der Verlängerung an Kindling, die schließlich zu einem 3:0-Erfolg kam. Auch Britta Langhans zog gegen Natalie Wendt den Kürzeren. Zwar ging sie dank ihrer Sicherheit mit 2:1-Sätzen in Front, doch in den beiden abschließenden Durchgängen konnte sie die Angriffe Wendts nicht mehr entscheidend stoppen und unterlag in fünf Sätzen. Doch wie erwartet stellte Ute Kohl mit einem problemlosen Drei-Satz-Sieg den Anschluss vor dem abschließenden Spiel wieder her. Dort wurde es dramatisch. Francine Kolley und Anna Stodtmeister lieferten sich eine ausgeglichene Partie mit je zwei Satzgewinnen. Die Elbestädterin hätte es sich einfacher machen können, wenn sie ihre Kontrahentin mit schnellen Angriffen auf den Körper unter Druck gesetzt hätte. So ging es in den Entscheidungssatz, indem Kolley zum Ende Mut mit einigen harten Vorhand-Attacken bewies, mit denen sie diesen Satz mit 12:10 gewann und damit das Remis perfekt machte.
Schönebecker SV 1861: Br. Langhans (1), U. Kohl (2,5), R. Haubt (1,5), F. Kolley (2).
SV Alemania Riestedt II: M. Kindling (3,5), N. Wendt (3,5), A. Staudtmeister (0), V. Fuhlert (0).
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